FFVIIR: Interview mit Kazushige Nojima
Square Enix hat ein Interview mit dem Autor der Story sowie des Szenarios vom Final Fantasy VII Remake Kazushige Nojima veröffentlicht. Er hat auch den Unterhaltungsroman „Final Fantasy VII Remake Trace of Two Pasts“ geschrieben, die sich im Universum des Remakes ansiedelt.
Das Interview wurde von der twitter Userin aitaikimochi übersetzt.
Den letzte FFVII Unterhaltungsroman, die Sie geschrieben haben, war „Final Fantasy VII TURKS: The Kids Are All Right“ aus dem Jahr 2011, seither sind 10 Jahre vergangen. Können Sie uns sagen, was Sie dazu gebracht hat, wieder einen Unterhaltungsroman zu schreiben und warum Sie sich entschieden haben, „Final Fantasy VII Remake Traces of Two Pasts“ zu schreiben?
Nojima: Ich wurde mehrmals dazu aufgefordert und ich hatte einfach das Gefühl, dass ich es schreiben musste. Ich konnte Zeit zum Schreiben finden, was mich bestärkt hat.
Sprechen wir zunächst über den Inhalt des Buches. Zwei Geschichten sind „Traces of Tifa“ und „Traces of Aerith“, die sich um die Kindheit von Tifa und Aerith vor dem Beginn von FFVIIR drehen. Wann haben Sie sich für das Grundkonzept entschieden?
Nojima: Wenn ich mich recht erinnere, habe ich mir das Exposé im Sommer 2020 ausgedacht. Die endgültige Version unterscheidet sich allerdings ziemlich von dem Entwurf.
Abgesehen davon, dass die Geschichte eine Art Vorgeschichte ist, gibt es noch andere wichtige Punkte zu beachten?
Nojima: Wie Sie wahrscheinlich wissen, besteht FFVII aus vielen Teilen und jedes Mal, wenn etwas Neues hinzugefügt wird, ist es entweder ein Schauplatz oder eine Episode. FFVIIR hat jedoch diese Elemente genommen und sie neu aufgebaut. Dieser Unterhaltungsroman basiert stattdessen auf der Grundlage.
Gibt es außer Tifa und Aerith noch andere FFVII-Charaktere, mit denen sie interagieren?
Nojima: Ja, es gibt eine Reihe von Charakteren, denen sie von ihrer Kindheit bis zum Erwachsenwerden begegnen.
Bringt der Unterhaltungsroman etwas Licht in die verschiedenen Geheimnisse von FFVII oder FFVIIR?
Nojima: Die Geschichte gibt zwar keine Antworten auf diese Geheimnisse, aber sie ergänzt, was im Hintergrund der Geschichte passiert, die man im Spiel nicht sieht.
Beide Geschichten beleuchten die Protagonisten, die trotz der unglücklichen Umstände, die sie umgeben, unerschütterlich weiterleben. Können Sie uns sagen, welche Art von Geschichten Sie verwendet haben, um auf diese Ideen zu kommen?
Nojima: Ich habe über Menschen nachgedacht, die in der Lage waren, verschiedene traurige Umstände in ihrem Leben zu überwinden. Aerith versucht, sich an ihre Umgebung zu gewöhnen, indem sie eine sehr optimistische Persönlichkeit beibehält und glaubt, dass sie nicht traurig ist. Tifa unterzieht sich einem Training, um sich davon abzuhalten, in der Vergangenheit zu schwelgen und es gelingt ihr auf diese Weise, jeden Tag zu bewältigen. Es gab nur so viele Konzepte und Umgebungen, die ich darstellen wollte, dass diese Elemente praktisch selbst zum Protagonisten wurden.
Sowohl „Traces of Tifa“ als auch „Traces of Aerith“ enthalten unterschiedliche Geschichten, also lasst uns ein wenig über den Inhalt sprechen. Fangen wir zuerst mit „Traces of Tifa“ an.
Nojima: „Obwohl sie Kindheitsfreunde waren, standen sie sich nicht gerade nahe“ – die Geschichte taucht tief in die Beziehung zwischen Tifa und Cloud ein, in ihre Begegnung mit Zangan, in die Details, wie sie nach der Tragödie, die sie erlebt hat, in Midgar gelandet ist und wie sie in den Slums ohne nahe Verwandte gelebt hat. Das waren die Aufgaben, die ich bei der Ausarbeitung der Geschichte hatte. Ich bin stolz, sagen zu können, dass die Geschichte sehr interessant geworden ist.
Lassen Sie uns nun über „Traces of Aerith“ sprechen.
Nojima: Sowohl in FFVII als auch FFVIIR stellt Aeriths Haus in den Slums als einen ganz besonderen Ort dar. Es ist nicht nur ein Ort, an dem Blumen blühen, sondern die Größe und der Umfang des Gebäudes fallen einem wirklich ins Auge. Das Haus der Gainsboroughs sieht im Vergleich zum Rest der Slums ziemlich wohlhabend aus. Aus diesem Grund wollte ich eine Geschichte schreiben, die auf dieser Idee basiert und so wurde sie zum Ausgangspunkt der Handlung.
In „Traces of Aerith“ gibt es ein Kapitel mit dem Titel „Coda: The Research Team within the Painting“. Worum ging es da?
Nojima: In FFVIIR kann man den Raum sehen, in dem Aerith im Shinra-Gebäude gelebt hat. In diesem Raum hängt eine große Zeichnung an der Wand. Dieses Gemälde scheint eine eigene Geschichte zu enthalten und das war der Ausgangspunkt.
Hat sich für Sie irgendetwas verändert, was die Entwicklung neuer Geschichten angeht, seien es nun Szenarien oder Unterhaltungsromane?
Nojima: Hat es auf jeden Fall, so habe ich einen stärkeren Sinn für Herausforderungen im Kopf. Ich habe jetzt so viele verschiedene Dinge, die ich gerne in meine Arbeit einbeziehen würde. Vielleicht liegt es daran, dass ich älter werde und weniger Zeit zur Verfügung habe, so, dass ich ungeduldig geworden bin.
In der Vergangenheit sagten Sie, dass Sie beim Schreiben eines Unterhaltungsromans viel Freiheit haben, das auszudrücken, was Sie ausdrücken möchten, aber dass es schwierig ist, es zu Papier zu bringen. Hat sich diese Meinung geändert? Haben Sie zum Beispiel Fortschritte bei Ihrer Methodik gemacht und wenn ja, welche genau sind das?
Nojima: Als ich ein Kind war, habe ich sehr gerne Unterhaltungsromane gelesen. Daher hatte ich wirklich hohe Ideale, aber als ich mein eigenes Buch schrieb, konnten meine Hände dieses hohe Niveau an Idealismus nie ganz erreichen. Die längste Zeit war es sehr schwierig, Unterhaltungsromane zu schreiben. Aber diese Schwierigkeiten habe ich nicht mehr. Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt weiß, wer ich selbst bin.
Gibt es Unterschiede zwischen Spielszenarien, Unterhaltungsromanen oder Medien wie Filmen, Theaterstücken usw., die Sie bei der Entwicklung einer Geschichte wahrgenommen haben?
Nojima: Szenarien sind die Entwürfe von Spielen, Filmen und Bühnenstücken, die auch andere mit einbeziehen. Bei Unterhaltungsromanen hängt die Geschichte jedoch von der Person ab, die sie schreibt, ohne dass andere daran beteiligt sind und das ist ein großer Unterschied. Es hängt auch davon ab, wie viel die Leser wissen. Wie viel wissen sie zum Beispiel über die Welt von FFVII? Das ist jedes Mal eine Herausforderung, wenn ich es in Angriff nehme, weil es bestimmt, was ich schreiben soll und was nicht. Wenn ich zum Beispiel zu viel Zeit damit verbringe, die Umgebung aufzubauen, dann würde das viel zu viele Seiten in Anspruch nehmen und die Geschichte würde überhaupt nicht vorankommen.
Vor einiger Zeit haben wir über Sie, Nojima Kazushige, als Schöpfer gesprochen und uns mit Ihren Wurzeln und Ihrem Hintergrund beschäftigt. Seitdem sind Sie jedoch wieder zum Schreiben von Büchern zurückgekehrt. Gibt es ein anderes Werk, das Sie beeinflusst hat, seien es nun Unterhaltungsromane oder etwas Anderes?
Nojima: Ich habe eine große Vorliebe für die Werke von Ferdinand von Schirach (deutscher Jurist und Autor von hochgelobten Kriminalromanen). Seine flotten Sätze sind sehr angenehm zu lesen. Natürlich lese ich die übersetzten Versionen und ich habe mich selbst herausgefordert, zu sehen, ob ich mit dem Kapitel „The Research Team Within the Painting“ ähnlich schreiben kann. Ich hatte vor, die beiden Geschichten in einem ähnlichen Schreibstil zu verfassen, aber es stellte sich heraus, dass sie ganz anders waren. Außerdem habe ich dank der Streaming-Dienste dieser Tage viel mehr Filme sehen können. Was „Traces of Two Pasts“ betrifft, so habe ich beim Schreiben daran gedacht, ob diese Geschichten die gleiche Videoadaption haben würden wie „On The Way to a Smile: Denzel’s Episode“. Daher habe ich besonders darauf geachtet, dass jede Szene sehr lebendig ist.
Haben Sie vor, in Zukunft weitere Unterhaltungsromane zu schreiben?
Nojima: Die Schwierigkeiten, die ich bis zum letzten Entwurf hatte, sind mir noch frisch im Gedächtnis, aber ich denke, dass ich das mit diesen Unterhaltungsromanen wohl vergessen sollte.
Wie wäre es zum Beispiel mit etwas wie „Traces of Yuffie“ oder anderen Geschichten?
Nojima: Abgesehen von Yuffie sind die übrigen Charaktere allesamt ältere Jungs, schätze ich… wäre das in Ordnung? Vincent wäre wahrscheinlich ziemlich interessant.
Haben Sie abschließend noch eine Botschaft an die Fans der „Final Fantasy VII“-Serie?
Nojima: Ich danke allen Fans da draußen, die diese sehr lange Serie seit 1997 lieben. Ich bin sicher, dass es auch viele neue Fans gibt, die speziell mit FFVIIR angefangen haben. Die Serie wird von nun an weitergehen, also hoffe ich auf Ihre Unterstützung! Für diejenigen, die den nächsten Teil nicht abwarten können, wünsche ich viel Spaß beim Lesen von „Final Fantasy VII Remake Traces of Two Pasts“. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie das tun!
Quelle: twitter
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