Review: Final Fantasy Tactics – The Ivalice Chronicles

Review: Final Fantasy Tactics – The Ivalice Chronicles


Vielen Dank an Square Enix & MSM Digital für das Bereitstellen der von uns genutzten Review-Version!
Wir haben dieses Spiel für PC (Steam) getestet.


Square Enix hat in den letzten Jahren ein Erfolgskonzept in der Wiederverwertung unserer nerdigen Vergangenheit gefunden. Dazu zählen Portierungen, Remaster, Remakes und viele weitere Feinheiten, die sich an unserer Nostalgie bedienen. Und was soll ich sagen? Ich bin ein Opfer dieser Strategie, die sich meiner wertvollen Erinnerungen an vergangene Videospieltage bedient. Während man das durchaus als faul und wenig einfallsreich vermerken könnte, finde ich den Gedanken per se schön, dass alten Spielen dadurch erneut eine Reichweite geboten wird, die sogar potenzielle Nachfolger begünstigt. Nun kommen wir aber zum Eingemachten. Final Fantasy Tactics hat ein vollumfängliches Remaster bekommen mit feinen Quality-of-Life-Features, einer vollen Vertonung und minimalen Änderungen innerhalb der Handlung. Was ich davon halte – und ob ich am Ende eine Empfehlung aussprechen kann, erfahrt ihr wie immer im Langtext.

Wer keine Lust auf irgendeine Neuerung hat kann das Original spielen

Die Historie

Nun belästigt euch der bärtige Mann aus dem Internet aber erst einmal mit dem Hintergrund. Um den Rahmen hier nicht zu sprengen, halte ich mich auch kurz. Ehrenwort. Die Produktion des Originals begann damals im Jahr 1995. In diesem Jahr wechselte Yasumi Matsuno von Quest Corporation (Ogre Battle, Tactics Ogre) zu Square Enix. Hier wurde ihm aufgrund seiner bisherigen Erfahrung angeboten, ein eigenes Spiel zu entwickeln. Matsuno hatte ein taktisches Rollenspiel im Sinn, das jedoch nicht das typische Gut-gegen-Böse behandelte. Im Zentrum sollten politische Konflikte, Klassenkampf und komplexe Sachverhalte stehen. Yasumi Matsuno erstellte dazu eine Mindmap, in der er die einzelnen Beziehungen und deren Verhältnisse untereinander darstellte. So war ein Dieb beispielsweise nicht einfach schlecht, sondern die politischen Auswirkungen auf die Bevölkerung zwangen ihn zu seiner Tätigkeit, damit er überlebt. In die Rolle des Produzenten schlüpfte Hironobu Sakaguchi, der Matsuno mit Rat und Tat zur Seite stand. Das Kampfsystem wurde separat von Hiroyuki Ito entworfen, dem ein sehr hohes Tempo wichtig war. Am 20. Juni 1997 erschien das Spiel nun schließlich in Japan, erhielt zehn Jahre später eine erste Neuauflage für die PSP in Form von „War of the Lions“… und jetzt stehen wir 28 Jahre später vor einer weiteren Neuauflage.

Gegen meine Klonkrieger haben deine keine Chance!

Die Geschichte

Die Geschichte von Final Fantasy Tactics – The Ivalice Chronicles spielt im Königreich Ivalice. Während das Setting stark mittelalterlich ist und wir einen hohen Fokus auf Magie haben, lassen verschiedene Faktoren darauf schließen, dass es hier vor langer Zeit eine sehr technologisch fortschrittliche Zivilisation gab. Für alle, die wissen wollen, wo sich das Spiel in die Chronologie der Ivalice Alliance einordnet, lässt sich hierdurch vermuten, dass es sich am Ende der Zeitlinie weit hinter Final Fantasy XII einordnet. Zurück zum Text.

Handlungsverlauf lässt sich jetzt auch in einem guten Final Fantasy grafisch darstellen

Östlich von Ivalice liegt das Land Ordalia, und nördlich befindet sich die Militärnation Romanda. Diese Länder teilen sich nicht nur die Landkarte, sondern auch die Tatsache, dass sie Teil eines großflächigen Konflikts waren, dessen Name als „Der 50-jährige Krieg“ in die Geschichtsbücher einging. In den Nachwehen des Krieges leidet Ivalice sehr stark unter ökonomischen Problemen und politischen Konflikten. Letztere wurden durch das Ableben des Königs verschuldet, der zwei Thronfolgen hinterließ. Auf der einen Seite haben wir Prinz Goltana – der schwarze Löwe. Das Pendant dazu bildet Larg, der den weißen Löwen symbolisiert. Deswegen wird der Konflikt innerhalb der Handlung als „Krieg der Löwen“ bezeichnet.

Als wäre das noch nicht genug, gibt es noch eine weitere Partei – die Kirche von Glabados. Der Historiker Alazlam J. Durai vermutet eine Verschwörung zu einer unbekannten Person, die eine maßgebliche Rolle innerhalb des Löwenkrieges gespielt haben soll, jedoch von der Kirche verdeckt wurde.

Innerhalb dieses Konfliktes erleben wir die Handlung aus der Perspektive von Ramza Beoulve und teilweise durch seinen Kindheitsfreund Delita Hyral. Durch seine Augen lernen wir die verschiedenen Fraktionen kennen, lernen immer weitere Aspekte und erleben dabei die Auswirkungen des Konfliktes, während wir nach und nach die Wahrheit aufdecken.

Ich mach das jetzt mal kurz – die Handlung von Final Fantasy Tactics – The Ivalice Chronicles ist komplex, erwachsen, seriös und insbesondere sehr gut. Von Anfang an wird klar, dass Ramza kein Held ist. Nicht, weil er grundsätzlich etwas Gutes oder Schlechtes macht – es findet wenig Bewertung statt. Stattdessen wird hinterfragt – ist es richtig, was wir machen? Was bringt uns das? Wenn wir zu Beginn des Spiels Rebellen zerschlagen, dann stellt sich zeitgleich die Frage, ob wir nicht eigentlich die Bösen sind. Eine solche Einteilung in Licht und Schatten würde der Handlung jedoch nicht gerecht werden. Wir erleben einen tragischen Konflikt mit sehr vielen dramatischen Einzelschicksalen, die dem Spieler durchgehend Fragen abverlangen.

Auch die Konstellation zwischen Delita und Ramza ist sehr spannend. Während Delita von gewöhnlichen Bauern abstammt, fließt durch Ramza adliges Blut. Trotzdem haben beide ein harmonisches Miteinander, da sie seit Kindheitstagen enge Freunde sind. Das macht die Ereignisse innerhalb des Spiels und deren Werdegang umso tragischer. Und so verhält es sich aber mit nahezu allen Charakteren innerhalb des Spiels. Ereignisse haben Gewicht, gelacht wird hier nur sehr selten und man fühlt durchgehend eine prägnante Schwere, die innerhalb der Final Fantasy-Reihe ihres Gleichen sucht, denn das bleibt unerreicht.

Die Grafik

Hier haben wir ein positives Beispiel, bei dem ich sagen kann: Wurde schön aufgearbeitet. Akihiko Yoshidas Charakterdesigns kommen auch im Remaster sehr schön zur Geltung. Die Effekte innerhalb der Kämpfe sind sehr schön anzusehen und die neuen 60 FPS schaden dem Spiel definitiv auch nicht. Die Schlachtfelder sind weiterhin recht kompakt, wirken durch den Unschärfeeffekt nun teils aber noch mehr als Dioramen, die ich wahnsinnig gerne sammeln würde. Nun habe ich mir im Vorfeld keine Meinungen darüber durchgelesen, doch finde ich, dass ein 2D-HD-Remake hier fehl am Platz gewesen wäre. Der Stil ist so gut gealtert, dass es durch das Aufhübschen der Texturen auch 28 Jahre nach dem Original immer noch schön anzusehen ist. Das betrifft auch die Animationen der Charaktere – diese sind sehr sauber und es fühlt sich alles dynamisch an. Also auch hier gibt es kaum etwas zu meckern. Wem der Unschärfe-Effekt zu doof ist, kann diesen auch einfach ausschalten. Und wer auf die Neuerungen gar keine Lust hat, greift zum beiliegenden Original des Gesamtpakets.

Die Musik

Der Soundtrack stammt aus der Feder von Hitoshi Sakamoto. Die Musik passt sich hervorragend in die einzelnen Szenarien ein und gibt dem Ganzen das gewisse Etwas. Gerade im Kampf findet man einen sehr einprägsamen Stil wieder, der viel Energie gibt, jedoch auch die Schwere nicht vernachlässigt. Hier ist alles dabei, was das Herz begehrt, und nicht umsonst wurde der Komponist für seine Arbeit an der Tactics-Reihe und Teil XII bekannt. Auch die Effekte klingen alle wirklich gut. Hinter Angriffen steckt richtig viel Wucht, Zauber wie beispielsweise Flare und Sanctus werden sehr sauber untermalt und man kann grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, wie schmerzhaft die Aktion gerade war. Das ist im Videospielkontext sehr gut. Im Remaster sind nun auch alle Dialoge voll vertont. Die Sprecher machen alle insgesamt einen sehr guten Job, das sehr altertümliche Englisch einzufangen. Man könnte meinen, Ivalice spiele in Großbritannien – was ich jedoch hinsichtlich der Sprache als sehr positiv erachte. Das gibt der Handlung nochmal durchaus einen Bonuseffekt, da es vieles nochmals dramaturgischer gestaltet.

Das Gameplay

Das klingt bislang nach einem Meisterwerk, das nahezu fehlerfrei agiert. Doch wie spielt es sich tatsächlich? Wer dachte, die Handlung sei bereits komplex genug, kann aufatmen: Das Spieldesign setzt noch eine Schippe darauf.

Wie der Titel vermuten lässt, handelt es sich bei Final Fantasy Tactics – The Ivalice Chronicles um ein taktisches Rollenspiel. Die Kämpfe finden auf schachähnlichen Schauplätzen statt, und die Spielfiguren agieren Zug für Zug. Dabei gilt es, verschiedene Faktoren zu beachten, darunter Höhenunterschiede, Witterungsbedingungen und geologisches Terrain wie Wasser, Sümpfe oder Lava. Werden diese Umstände vernachlässigt, kann sich dies gravierend auf den Kampfverlauf auswirken.

Auf der eigenen Seite stehen in der Regel fünf Spielfiguren. Abgesehen von Gastcharakteren können wir jeder Figur exakt sagen, was sie tun darf. Entweder bewegt man die Figur oder führt eine Aktion mit ihr aus, nahezu in beliebiger Reihenfolge. Neu im Remaster ist, dass eine Bewegung nicht endgültig ist: Stellt sich heraus, dass der Zug ungünstig war, lässt er sich rückgängig machen. Das gilt jedoch nicht für Aktionen und Charaktere mit bestimmten Fähigkeiten, wie Teleport. Das Spiel erklärt dies ausreichend und vermerkt bei betroffenen Aktionen explizit, dass eine Bewegung nicht zurückziehbar ist. Das ist erfreulich freundlich und fair.

Neu hinzugekommene Quality-of-Life-Features sorgen zusätzlich für mehr Übersicht. So wird nun exakt angezeigt, welcher Charakter wann dran ist, wann ein Zauber ausgelöst wird, und neben jedem Charakternamen steht die Zahl des nächsten Spielzuges. Wirkt der Schwarzmagier beispielsweise Feura, wissen wir genau, wann der Zauber ausgeführt wird.

Eine weitere Besonderheit, die Fans der Nachfolger überraschen könnte: Viele Fähigkeiten, insbesondere Zauber, benötigen eine Wirkungsdauer. Magie kann daher nicht im selben Zug ausgeführt werden, sondern reiht sich in der Zukunft ein. Entsprechend wichtig ist es, vorausschauend zu denken. Die neuen Stützräder sind willkommen und praktisch; am Ende bleibt jedoch die größte Waffe der Spieler ihr eigenes Denken.

Auch das Klassensystem wird weitergeführt. Wer noch im Hinterkopf Final Fantasy III und V hat, erinnert sich vermutlich an deren Jobsystem. Während Teil III dies noch eher in den Kinderschuhen hatte, entwickelte Teil V das System deutlich weiter und legte so die Grundlage für Tactics, um es nahezu zu perfektionieren.

Große Worte? Erkläre ich gern. Jeder Charakter in Final Fantasy Tactics teilt eine Eigenschaft: ein umfangreiches und modulares Jobsystem. Zu Beginn des Spiels starten die Spieler mit den Jobs Knappe und Chemiker; diese können in weitere Berufe wie Dieb, Ritter, Schütze, Schwarzmagier, Weißmagier und viele weitere ausgebaut werden. Insgesamt lassen sich über 23 Berufe erlernen. Diese freischaltet man durch das Sammeln von Job Points, wodurch der Beruf nicht nur in der Stufe steigt, sondern auch neue Fähigkeiten eröffnet werden. Diese Fähigkeiten ordnen sich vier Kategorien zu: Aktion, Reaktion, Unterstützung und Bewegung.

Bei Aktionen handelt es sich um klassenspezifische Fähigkeiten, z. B. Angriffszauber bei der Schwarzmagie. Eine Reaktion kann ein erlernter Konter oder eine Schildparade sein. Unterstützungsfertigkeiten ermöglichen das Ausrüsten klassenfremder Waffen, Schilde oder Rüstungen und können zudem eigene Fähigkeiten verstärken. Bewegung umfasst schließlich Fähigkeiten, die die Bewegungs- oder Sprungstufe erhöhen bzw. Manöver freischalten, die das Überqueren des Spielfelds erleichtern.

Sobald eine Fähigkeit erlernt ist, kann sie jederzeit unabhängig von der aktuellen Klasse ausgerüstet werden. Ein Charakter ergibt sich damit aus Hauptfähigkeit des aktuellen Jobs, Hauptfähigkeit eines bereits erlernten anderen Jobs, Reaktion, Unterstützung und Bewegung. Das Schöne daran: Es lässt sich vollständig modular anpassen. Möchten Sie einen Schwarzmagier, der Speere einsetzt, Gelerntes in der Kampfkunst beherrscht, brutal kontert und sich mit Flare quer über die Karte teleportiert? Kein Problem.

Das System ermöglicht eine sehr hohe Freiheitsgestaltung der Charaktere. Zu Spielbeginn sind diese zufallsgeneriert; weitere Charaktere schließen sich an und übernehmen oft Sonderklassen. Diese Sonderberufe lassen sich jedoch nicht erlernen und stehen den rekrutierten Charakteren vorbehalten.

Kritik bleibt jedoch nicht aus. Der Schwierigkeitsgrad ist anspruchsvoll, besonders zu Beginn. Die Lernkurve ist besonders zu Beginn sehr steil, denn die Gegner langen früh hart zu. Vor allem Zauber von gegnerischen Magiern sind gottlos übermächtig, wenn man darauf nicht vorbereitet ist. Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass jede Spielfigur auf dem Feld permanent sterblich ist. Sobald die Lebenspunkte auf 0 sinken, startet ein Zähler, der nach drei Spielzügen dafür sorgt, dass die Figur für immer verloren ist. Zwar bekommt man je nach Glück noch einen Teil der Fähigkeiten oder Ausrüstung in Form eines liegen bleibenden Objektes zurück, doch stundenlange Arbeit ist dann weg.

Da gibt es allerdings eine Abhilfe, die ich nun erwähnen möchte. Neben den Hauptgefechten gibt es auf der Karte Zufallskämpfe. Hier treten wir quasi aus Trainingszwecken gegen zufällige Gegner an und können somit im Level aufsteigen, sowie fleißig unsere Klassen aufwerten. Außerdem bekommt man damit auch ein Händchen, wie man das Kampfgeschehen besser im Blick behält. Im Original waren diese Kämpfe zufallsgeneriert. Im Remaster wird man vor die Wahl gestellt, ob man tatsächlich an einem Gefecht teilnehmen möchte. Das ist grundsätzlich eine sehr gute Idee, um den Schwierigkeitsgrad auszugleichen. Allerdings gibt es auch hier eine Tücke, die durchaus zum übertreiben verleitet. Während die Gegner in Hauptgefechten festgesetzte Jobs und Erfahrungsstufen haben, steigen diese bei den Zufallsgegnern parallel mit euren eigenen. Entsprechend bekommt man die Möglichkeit viel zu stark für das restliche Spiel zu werden.

Ich denke den Entwicklern war durchaus bewusst, was sie hier für ein komplexes System integriert haben. Man hat auf der einen Seite ein wirklich tolles Kampf- und Klassenkonzept, das auch ausgereizt werden möchte. Andererseits sorgt das auch schnell für Überforderung bei Neuankömmlingen. Eine solche Option war entsprechend ein Kompromiss um beides zu erlauben. Schaut man sich Meinungen im Internet an, dann wird man schnell feststellen, dass das positiv aufgeschlagen hat. Viele experimentieren auch heute noch und freuen sich auf neue Spieldurchgänge, weil die Möglichkeiten schier endlos sind. Final Fantasy Tactics – The Ivalice Chronicles ist vom Spieldesign in diesen Aspekten gealtert wie ein wirklich hervorragender Wein.

Nun gibt es aber noch ein klein bisschen zu meckern auf ganz hohen Niveau – Neben den Kämpfen kann man nahezu nichts sinnvolles machen. Das ist für ein Taktikspiel nicht ungewöhnlich und ich mache dem Spiel das auch nicht wirklich zum Verhängnis. Es gibt jedoch einen Aspekt, den seine Nachfolger Advance und A2 besser hinbekamen. Im zweiten Kapitel schaltet man nämlich Missionen frei. Das sind Aufträge, wo wir unsere übermächtig trainierten Charaktere entsenden, um dann irgendwas zu machen. Die Belohnung dafür sind Gil, Jobpunkte, Schätze und Wunder. Letztere sind interessante Sammelgegenstände, die mehr über die Welt verraten. Das läuft folgendermaßen ab – wir entsenden für 10 Tage und laufen dann ewig lang auf der Karte herum, bis sie wieder da sind. Das machen wir dann für um die hundert Missionen im Spiel. Ich habe nicht nachgezählt, aber es wirkt endlos.

Warum finde ich das etwas ernüchternd? Im späteren Spielverlauf schalten wir sogenannte Nebenhandlungen vor, die tatsächlich ihre eigenen Kämpfe mitbringen. Gegebenenfalls hätte ich mir für das Remaster ein paar mehr von denen gewünscht und die Laufaufträge minimal gekürzt. Jetzt muss ich übrigens einen Elefanten im Raum ansprechen, den einige von euch eventuell schon längst im Blick hatten – Ihr erinnert euch ja sicherlich daran, dass ich ein paar Zeilen vorher „The War of the Lions“ erwähnt habe. Das Spiel erschien ca. zehn Jahre nach dem Original für Sonys PlayStation Portable und anschließend auf iOS und Android. Das fügte einige Nebenmissionen hinzu, wo man unter anderem Balthier aus Final Fantasy XII rekrutieren konnte. Außerdem gab es noch zwei weitere Klassen und ein gutes Batzen an animierten Zwischensequenzen in einem sehr schönen Stil. Letztere sind noch da, wenn sie auch im Spiel nicht wirklich vorkommen, sondern lediglich über ein Menü anwählbar sind. Und der Rest? Dafür müsst ihr euch halt eine PlayStation Portable zulegen oder es halt auf eurem Smartphone spielen. Ich kann hier doch nicht für alles eine Lösung haben.

Mal Spaß beiseite – das ist durchaus ein Wermutstropfen, der etwas sauer aufstößt. Man wollte sich hier am Original halten, schreibt dann aber auch das Ende und einige Dialoge um. Das empfinde ich nach hinten heraus dann doch etwas schade und inkonsequent. An Lizenz Problemen wird es bei Balthier wohl kaum gelegen haben, entsprechend hoffe ich hier auf einen Patch, der uns dann aber auch nicht zur Kasse bittet. Das ist nämlich dieser kleine Klecks der dieses Spiel in seinen wahren Definitive Zustand versetzen würde. Insbesondere dann wenn man hier mit einem Einstiegspreis von 49,99 zur Kasse gebeten wird. Lest ihr das hier Square Enix? Vermutlich nicht.

Die Wertungen

Damit kommen wir dann zu den Wertungen.

Gameplay:

90

Sehr komplex und vielschichtig, Abzüge gibt es fürs Balancing

Sound:

95

Sehr guter Soundtrack, dem es nur an Ohrwürmern fehlt

Grafik:

90

Ein sehr schönes, ohnehin schon schönes Spiel

Geschichte:

95

Nahezu perfekt ausgearbeitet, nimmt von Anfang bis Ende mit

Portierung:

80

Tolle Vertonung und QoL-Features, War of the Lions Inhalte fehlen

Gesamtwertung
90

Das Fazit

Was ihr jetzt lesen dürft, ist aber mein Fazit, falls ihr euch diesen Schwall an Text angetan habt. Final Fantasy Tactics – The Ivalice Chronicles ist ein vernünftiges Remaster einer sehr guten Vorlage. Ich habe diesen Titel in meinem Leben bereits unzählige Male durchgespielt und bin trotzdem auch dieses mal für den Testbericht völlig darin versunken. Das Spieldesign ist fantastisch gealtert, die Handlung ist ergreifend, sowie mitreißend und die Freiheiten als Spieler innerhalb der Systeme wirklich unantastbar. Die neue Vertonung, sowie die Quality of Life Funktionen sind wirklich schön. Auf ein paar Dinge bin ich hier auch gar nicht so wirklich eingegangen, doch hat man sich in dieser Kategorie sehr viel Mühe gegeben. So kann man auch vor spulen, man hat Auto-Safe, kann die Schwierigkeit auch ohne Grind auf Taubes Nüsschen stellen und und und. Abzüge bei der Portierung muss ich jedoch für fehlende Inhalte machen und das Verhältnis zwischen Aufträgen und Nebenhandlungen ist mir auch heute noch etwas zu unausgeglichen. Eventuell patcht ihr einfach mal die fehlenden Inhalte aus War of the Lions nach, um das Problem etwas anzugehen, Square Enix… und wenn ihr dabei seid – warum hasst ihr es zu angeln? Ich geh jetzt schlafen.

Ich will Angeln und Balthier!!!

Final Fantasy Tactics – The Ivalice Chronicles erschien am 20. Mai 2025 für Nintendo Switch 1/2, PlayStation 4/5, Xbox Series X/S und PC via Steam

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Über Michael 20 Artikel
Als neuer "alter" Redakteur befasse ich mich mit Reviews rund um das japanische Rollenspiel. Ansonsten habe ich einen Bart, bin groß und gehe regelmäßig in den Bergen trainieren - deswegen auch der Bart. Danke für eure Aufmerksamkeit

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