Das heutige Final Fantasy XV ist ganz anders, als das, was wir zum Erscheinungstag gespielt haben. Es gab zahlreiche Updates und neue Inhalte, die zum einen die Qualität des Spiels aufwerten und zum Anderen die Welt an sich mit weiteren Quests, Monstern und Events füllten. Zusätzlich gab es noch vier DLC-Episoden, die gewissen Charakteren weitere Tiefe verleihen sollten.
Die Entwickler des Spiels planen aber auch noch weitere Inhalte. So wurde während der PAX East 2018 angekündigt, dass es vier weitere Episoden geben wird: Ardyn, Aranea, Luna und Noctis. Diese Episoden sollen als Alternative zur Hauptgeschichte fungieren. Des Weiteren plant Square Enix weitere Tools für die Mod-Funktion der PC-Version (Windows Edition). Das Ziel davon ist es, dass die Spieler selbst viele neue Events und Missionen für das Spiel kreieren.
Die Kollegen von GameSpot (GS) haben nun mit Episode Director Takefumi Terada und Live Services Manager Shigefumi Tanaka gesprochen. In dem Interview geht es um ihren Respekt gegenüber der Community und dessen Feedback, sowie das Beenden der Hauptgeschichte von Final Fantasy XV.
GameSpot (GS): „Es gibt sehr viel Enthusiasmus der Community bezüglich der PC-Version des Spiels, ebenso für weitere neue Updates, die demnächst folgen. Wie denken Sie über die Reaktionen der PC-Version?“
Shigefumi Tanaka (ST): „Als wir die PC-Version entwickelt haben, war es keine eins-zu-eins Portierung. Wir haben von Grund auf begonnen und haben am Rande unserer verfügbaren Ressourcen gearbeitet, um die Features zu implementieren. Wir haben viel Mühe in das Projekt gesteckt, um sicherzugehen, dass es auch unserer PC-Community gefällt. Und ich glaube, dass wir das auch erreicht haben, wenn ich mir das derzeitige Feedback so ansehe.
Der Level Editor gibt den Spielern die Möglichkeit, kleine Events selbst zu kreieren. Technisch könnte man Situationen mit anderen Charakteren erstellen, in denen „I’ve come up with a new recipe~eh“ von anderen Charakteren gesagt wird. Allein schon auf das, was Fans nun mit dem Editor erstellen, weckt die Vorfreude darauf ins uns Entwicklern. Wir möchten den Spielern ermöglichen, dass sie unsere zur Verfügung gestellten Tools nutzen und damit herumexperimentieren und Spaß haben.“
GS: „Ist der Mod-Support etwas, was Sie auch in zukünftigen Titeln der Final Fantasy Spiele oder anderen Square Enix Spielen in Betracht ziehen?“
ST: „Ich denke, dass wir das jedes Mal in Betracht ziehen, wenn es zum jeweiligen Spiel oder Projekt passt. Wir sind auch sehr an den Reaktionen der Fans darauf interessiert. Wenn die Tools erst einmal erschienen sind, schauen wir uns an, wie sie genutzt werden und wie es genau bei der Community funktioniert. Dann können wir auch in Betracht ziehen, wie es mit diesem Feature weitergeht. Ich denke aber, dass die meisten Titel von Square Enix wenig Möglichkeiten zu einer Mod-Funktion bieten. Das ist jetzt das erste Mal, dass wir so eine Funktion nutzen. Ich denke, dass das ein neuen Standard, oder zumindest neue Ideen zum Gameplay in der Zukunft für uns liefern wird.“
GS: „Mods sieht man normalerweise in westlichen Spielen. Haben Sie daraus lernen können, wie solche Spiele über die Jahre entwickelt werden und wie man die interessantesten Ideen in Ihren Projekten anwendet?“
ST: „Generell entwickelt unsere Firma nicht nur Spiele für den japanischen Markt. Wir hatten schon immer eine globale Vision, besonders bei Final Fantasy XV. Das ist auch einer der Gründe, oder eher der Hauptgrund, warum wir die Windows Edition mit einem Mod-Support versehen haben. […]“
GS: „Das Interessante an Final Fantasy XV ist, dass es sich seit Release sehr stark verändert hat. Es ist das erste Final Fantasy, welches kein MMORPG ist und so viele Inhalte nach Release erhalten hat. Wie fühlt es sich an, einen Haupttitel nach Erscheinung nochmal zu überprüfen?“
Takefumi Terada (TT): „Für einen Offline Titel [Final Fantasy] ist es sehr unüblich Ergänzungen und Erweiterung nach Erscheinung vorzunehmen. Selbst unsere japanischen Fans sind sehr interessiert, was wir uns dabei dachten und warum wir das so handhaben. Während der Entwicklung wollten wir ein Spiel erschaffen, welches die Fans mögen. Nachdem Release des Spiels bekamen wir eine Menge Feedback – was den Spielern gefiel und was nicht. Das gab uns die Chance, auf das Feedback der Community zu antworten.
Das ist der Grund, warum wir Final Fantasy XV auch nach Release mit weiteren Features und Inhalten ergänzt haben. Es ist ein Kreislauf, bei dem die Entwickler das Spiel herausbringen, wie sie es wollten. Die User geben daraufhin Feedback. Die Updates sind dann unsere Antworten darauf. So findet eine Kommunikation zwischen Community und Entwicklern statt. So haben sich die Dinge nun entwickelt.“
GS: „Hat die lange Entwicklungszeit von Final Fantasy XV, zuvor Final Fantasy Versus XIII, Einfluss auf die Überarbeitung des Spiels? Es gab ja zahlreiche Ideen, die es nicht in das Endprodukt geschafft haben.“
TT: „Das alles stammt von dem Feedback der Spieler, die Final Fantasy XV am ersten Tag gekauft haben und direkt darauf reagiert haben. Aufgrund der zahlreichen Antworten sahen wir noch mal zurück und dachten uns: „Okay! Vielleicht hätten wir diese Dinge auch nutzen können.“ Aufgrund der langen Entwicklungszeit gab es einige Dinge, die nicht unser Hauptaugenmerk trafen und deshalb aus dem Spiel entfernt wurden. So haben wir uns dem Feedback angepasst und passende Inhalte nachträglich hinzugefügt.“
GS: „Viele Fans waren überrascht, als weitere DLC-Episoden auf der PAX East angekündigt wurden. Die Reaktionen auf die vorherigen Episoden waren ja auch sehr enthusiastisch. Sind Sie rückblickend zufrieden, wie die bisherigen Episoden geworden sind?“
TT: „Aus der Sicht eines Entwicklers wurden wir besser in den Dingen, die wir erreichen wollten. Wir hatten das Gefühl, dass wir die Qualität der Episoden verbessern können, je länger wir daran arbeiteten. Das liegt daran, dass wir schon so lange zusammen arbeiten. […] Als ein Projekt beendet wurde, gingen wir auch schon zum nächsten über. Dinge, die wir vorher nicht erreichen konnten, haben uns Neues gelehrt und dazu geführt, dass wir versucht haben, diese eben in neuen Projekte einzubringen.“
GS: „Gibt es etwas Bestimmtes, was Sie in vorherigen Episoden einbauen wollen, aber nicht konnten?“
TT: „Da sind vermutlich einige Dinge, die wir in den folgenden Episoden implementieren könnten. Eine Sache, die derzeit besonders hervorsteht, ist das Entwickeln der Charaktere innerhalb der Episoden, wie z.B. das Aufleveln. Das könnte ein Feature sein, welches in die nächsten Episoden kommt.“
GS: „Das interessante an Final Fantasy XV ist, dass es nicht mehr das Spiel ist, dass wir zum Launch hatten. Der Fokus liegt dabei deutlich am Erweitern der Welt, was spannend für einen Final Fantasy Fan ist. Ist es für Sie auch interessant, wie es weitergeht, wenn die nächsten Episoden erschienen sind?“
ST: „Wenn es um die nächsten DLCs geht, geht es wirklich um die Thematik des großen Finales. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keine Pläne, was nach Episode Noctis folgen wird. Diese Episode wird der offizielle Abschluss der Reise von Final Fantasy XV. Andererseits werden wir natürlich versuchen, weiterhin Inhalte zu präsentieren, die die Spieler motivieren, weiterhin XV zu spielen. Wir werden den aktiven Spielern weiterhin ermöglichen, das Spiel täglich so gut es geht genießen zu können.
Deshalb arbeiten wir Mods um die Spieler weltweit miteinander zu vernetzen. Auch, wenn es keine Multiplayer-Erfahrung ist, gibt es dem Spieler das Gefühl Teil von etwas Großem zu sein. […] So können Spieler ihre eigene individuelle Erfahrung mit Final Fantasy XV kreieren.“
GS: „Es scheint, dass die Mods das Spiel weiterhin am Leben erhalten, nachdem die letzten offiziellen Inhalte veröffentlicht wurden. Gibt es eine bestimmte Art von Mod von Fans, auf die Sie sich besonders freuen?“
ST: „Das Golfspielen ist eines der Beispiele, die man mit dem Tool ermöglichen kann. Wir wollen sehen, was Spieler außerhalb des Hauptspiels kreieren.“
TT: „Also ich würde mich sehr über Dinge freuen, die wir selbst schon für das Spiel angedacht haben, aber nicht realisiert haben. Normalerweise machen wir die Sachen und stellen sie den Spielern bereit. Wir lieben es, wenn Menschen auf Ideen kommen, die uns überraschen und sagen lassen ‚Das ist verdammt gut!‘. Das wäre ein ziemlich cooler Moment für uns.“
Final Fantasy XV ist bereits für Playstation 4 und Xbox One erschienen. Zu dem gibt es auch die Royal Edition, welche alle digitalen Inhalte, neben dem Hauptspiel, enthält. Die Final Fantasy XV Windows Edition entspricht der Royal Edition, nur für den PC. Zusätzlich haben PC-Spieler Zugriff auf die Mod-Option.
Quelle: GameSpot
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