Review: Secret of Mana Remake

Kommt das Remake an das Original heran?

Mit Secret of Mana verbinden viele Spieler, die eine Affinität für japanische Rollenspiele haben, ihre eigene Kindheit. Dementsprechend wurde das Remake zum berühmt berüchtigten Klassiker auch heiß erwartet. Hier erfahrt ihr, was wir von dem Remake halten. Getestet wurde das Spiel auf einer Playstation 4 und einer Playstation 4 Pro.

Secret of Mana erschien ursprünglich 1993 und wird von vielen als das beste RPG aller Zeiten angesehen. Es lädt Spieler auf ein actionreiches Abenteuer ein, in dem sie in die Rolle von Randi schlüpfen und mit seinen zwei Gefährtinnen Prim und Popoi gegen das gefährliche Imperium antreten, um die magische Kraft des Mana zurückzuerobern und die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Secret of Mana erzählt getreu die beliebte Geschichte von Randi, Prim und Popoi nach, bietet aber auch eine Reihe an neuen Features und aufregenden Updates für die Spieler:

  • Audio-Updates – inklusive einem neu arrangierten Soundtrack und Stimmen für die Charaktere
  • 3D-Grafik – überarbeitete Grafik für das gesamte Spiel – eine lebhafte Welt voller Mana, zum ersten Mal neu erschaffen in 3D
  • Verbessertes Gameplay – das ursprüngliche System wurde überarbeitet, um ein modernes Action-RPG mit verbessertem Gameplay zu schaffen
  • Dialog-Szenen hinzugefügt Verschiedene, wichtige Szenen aus der Originalgeschichte wurden im Spiel neu visualisiert

Text von Square Enix (PM)

Die Geschichte beginnt, wie auch im Original, mit Randi (urpsrünglich „Der Junge“), der durch einen Sturz aus der Höhe auf das Manaschwert trifft. Dort beginnt und entfaltet sich der Mana-Mythos, der den Menschen bisher nur als eben solcher bekannt ist. Bei der Geschichte hat man sehr nah am Original gearbeitet. Viele Gespräche sind identisch oder zumindest der Kontext stimmt überein. Das konnten uns sehr überzeugen, da sie dem Original in Nichts nachstehen. Sie sind sogar besser und authentischer dargestellt. Was zusätzlich positiv aufgefallen ist, sind Zwischensequenzen, die dem Ganzen mehr Spannung verleihen. Ein kleiner Wermutstropfen ist das Fehlen von Lippenbewegungen.
Neu hierbei ist auch die Vertonung der Charaktere, die bei uns auf eine gewisse Skepsis gestoßen ist. Die englische Sprachausgaben wirkt stellenweise sehr unprofessionell und lieblos. In anderen Momenten kann sie aber auch durchaus überzeugen – jedoch nur im seltensten Fall. Dementsprechend sind wir nach der Hälfte der Spielzeit auf die japanische Tonspur gewechselt. Diese gefiel uns durch und durch besser.
Ein kleines Extra gab es doch noch, nämlich die Gespräche in Gasthäusern, kurz vor dem Schlafengehen. Diese verleihen den Protagonisten deutlich mehr Tiefe und sind stellenweise auch sehr lustig. Schade, dass man solche Gespräche nicht allgemein im Spiel eingebaut hat.

Das Kampfsystem ist ebenfalls sehr nah am Original. Man kämpft mit verschiedenen Waffenarten, die je nach Gegner mehr oder weniger effektiv sind. Jeder Charakter hat sein eigenes Level für jede Waffe, was den Umgang mit dieser aufzeigt. Je höher das Level, desto effektiver die Waffe und stärker der Spezialangriff. Das Maximallevel der Waffe kann man anhand von sogenannten Orbs und einem Schmied erhöhen. Diese findet man nach den meisten Bosskämpfen. Später erhält man manche Orbs auch sehr selten von einigen Gegnern.
Angriffe erfolgen in einem aktiven Kampfsystem, jedoch ist man an eine Art ATB-Balken gebunden, d.h. nach jedem Angriff geht dieser Balken auf 0%. Man könnte zwar mehrmals hintereinander angreifen, jedoch füllt sich der Balken etwas langsamer. Wenn dieser nicht auf 100% ist, ist der zugefügte Schaden verringert. Einerseits gefielen uns die Kampfmechaniken aufgrund der Nostalgie, andererseits hätte man sich aufgrund des „Remakes“ doch einige Besserungen gewünscht, die dem heutigen Standard zumindest in Bruchteilen angepasst werden. Die Wartezeit des Balkens lässt das Kampfsystem hier und da weniger „aktiv“ wirken. Natürlich kann man diese Funktion als gewisses taktisches Element betrachten, jedoch wirkte es auf uns eher altbacken. Auch der angezeigte Schaden, den man macht, ist teilweise so stark versetzt, dass man manchmal 4-5 Sekunden darauf wartet. Das ist frustrierend und raubt zudem auch den Taktik-Aspekt, da man oftmals auf Gegner drauf haut, die schon längst besiegt worden sind. Jedoch zeigt das Spiel diese Animation deutlich verzögert an, sodass man Angriffe oftmals deplatziert verwendetet.

 

Die Menüführung ist ein absolutes Desaster. Diese ist noch immer wie im Original und stellenweise sogar noch unübersichtlicher. Jeder Charakter hat ein eigenes Menü, welches lediglich durch die Rahmenfarbe des Cursors erkenntlich gemacht wird. Verschiedene Kategorien wurden in Untermenüs platziert, die man mittels der „Unten-“ oder „Oben-Taste“ einsehen kann. Item-Beschreibungen fehlen auch, was besonders beim Kauf von neuer Ausrüstung sehr ärgerlich ist. Auch die Anwendung von Magie im Kampf erfolgt über diese Menüs. Einzig und allein sogenannte Kurzbefehle schaffen hier Abhilfe. Man kann nämlich Waffen oder Zauber den Tasten L1 und R1 zuweisen. Verhältnismäßig ist das aber leider sehr wenig. Was dabei noch mehr übel aufstößt, ist die Tatsache, dass die R2- und L2-Tasten nicht verwendet werden.

Musikalisch ist Secret of Mana eher mittelmäßig unterwegs. Die Musik wirkt oft viel zu elektronisch und stellenweise auch sehr penetrant. Einige Stücke wurden zwar orchestral und passend umgesetzt, wie z.B. das Hauptthema, jedoch sind eben diese große Ausnahmen. Wir hätten uns hier eine angemessenere Umsetzung gewünscht, da das Elektronische absolut nicht zu der fantasievollen Welt passt. Zum Glück hat man hier auch die Option jederzeit auf das Arrangement des Originals zu wechseln.

Die grafische Umsetzung hat uns persönlich dann doch gefallen. Mit anfänglichen Problemen ist uns im Laufe des Abenteuers doch noch die Liebe zum Detail aufgefallen. Je weiter man spielt, desto besser werden die Areale und Verließe. Auch die Charaktermodelle wurden liebevoll umgesetzt. Das Remake ist natürlich kein AAA-Grafiktitel, aber das muss es auch nicht. Wir fanden die Grafik absolut angemessen und passend für diese Form von Spiel.

Insgesamt fühlt sich Secret of Mana mehr als Remaster an. Der Remake-Gedanke kommt nur grafisch durch, was uns persönlich ein wenig enttäuscht hat. Nichtsdestotrotz ist Secret of Mana immer noch ein solides Spiel, besonders wenn man bereits das Original kennt. Die empfundene Nostalgie lässt einen über so einige Unstimmigkeiten hinwegsehen. Wir hatten durchaus Spaß beim Durchspielen, müssen aber letztlich sagen, dass das Remake insgesamt an vielen Ecken Potenzial verschenkt hat und nicht über die Mittelmäßigkeit hinaus geht.

Secret of Mana ist am 15. Februar 2018 für Playstation 4, Playstation Vita und PC erschienen.

 

Zufrieden mit unseren Artikeln?

Dann lasst uns doch einen kleinen Obulus da. Wir würden uns über jede kleine Gabe freuen.

NordVPN

2 Comments

  1. Ich war ja damals vom Spiel hin und weg. Es kommt beim Remake durchaus Nostalgie auf, doch der Schwierigkeitsgrad ist demotivierend. Ein Boss war nach drei Zaubern schon besiegt. Ich hatte nicht das Bedürfnis, zu grinden , abgesehen für die Achievements.
    Aber trotzdem macht das Spiel Spaß und die Betonung, dass es kein AAA Titel ist, kann nicht wichtig genug sein.

    • Mich hat es leider technisch an vielen Ecken und Enden enttäuscht. Bei einem Remake hätte man deutlich mehr verbessern können, besonders bei der Menüführung und dem Kampfsystem.

      Zum Schwierigkeitsgrad: Bei dem Original verhielt es sich mit den Zaubern doch ähnlich? Oder habe ich das falsch in Erinnerung :o!

2 Trackbacks / Pingbacks

  1. Gamescom 2018: Interview mit Gregor Kartsios · Community Corner
  2. Gamescom 2018: Interview mit Gregor Kartsios · News

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*