Reisebericht Japan 2019: Die Vorbereitungen

Im September diesen Jahres hat es mich endlich nach Japan verschlagen.
Nachfolgenden möchte ich euch an meinen Reisevorbereitungen teilhaben lassen.
Falls ihr selbst einmal nach Japan reisen möchtet und fragen dazu habt scheut euch nicht mir zu schreiben 😊

 

1. Die Reisezeit

Allgemein könnt ihr das ganze Jahr problemlos nach Japan reisen. Bedenkt das z.B. von Ende März bis Mitte April die Kirschblütenzeit ist und dementsprechend viele Touristen (auch aus anderen Teilen Japans) in die Ballungszentren anreisen.
Des Weiteren ist im Mai die sogenannte „Golden Week“ eine Woche nur mit Feiertagen.
Da Japan ein bekanntes Taifun Land ist, ist insbesondere von August bis Oktober vermehrt mit Starkregen zu rechnen. Auch die Luftfeuchtigkeit ist höher als bei uns. In unserem Urlaub im September hatten wir durchgängig mindestens 36 Grad mit 94% Luftfeuchtigkeit. Aber keine Sorge jede Bahn, jeder Laden und jedes Restaurant, egal wie klein, besitzt eine Klimaanlage!
Auch ist der Fujiyama, der größte und aktivste Vulkan in Japan, nur von April bis Anfang September zu Besteigen.
Ebenfalls wird Silvester in Japan anders gefeiert als bei uns. Es ist eine sehr ruhige und traditionelle Zeit. Ein großes Feuerwerk wie z.B. in New York könnt ihr nicht erwarten.
Wenn ihr euch einen Zeitraum für eure Reise ausgesucht habt geht es weiter mit dem Buchen der Reise.
Falls ihr 2020 nach Japan insbesondere nach Tokio reisen wollt, bedenkt das dort die Olympischen Sommerspiele und die Paralympics stattfinden. Daher wird es dort sehr voll und auch sehr teuer werden.

 

2. Das Buchen

Wir haben unsere Reise ganz klassisch im Reisebüro über TUI gebucht. Da es unsere erste Interkontinentale Reise war, wollten wir einfach abgesichert sein und auch vor Ort durch die Reiseleitung einen Ansprechpartner haben.
Wichtig ist auch flexibel im Zeitraum eurer Reise zu sein. Wir konnten schon dadurch Sparen das wir als Reisemonat den September hatten aber keinen festen Zeitraum innerhalb des Monats.

Wenn ihr selbst eure Reise über das Internet buchen wollt, schaut z.B. nach sogenannten Code-Share Flügen. Das sind Flüge die beispielsweise über die Lufthansa angeboten aber durch ANA Japan durchgeführt werden. Auch hier kann man noch ein wenig sparen. Natürlich sind Direktflüge immer etwas teurer aber dafür um einiges angenehmer. Wir sind von Düsseldorf nach Tokio-Nartita durchgeflogen und hatten weniger Stress als z.B. mit einem Zwischenstopp in Dubai oder Moskau.

 

Auch bei den Unterkünften gibt es eine menge Sparpotential. Geht dort am besten nach euren persönlichen Vorlieben vor. In Japan gibt es in der Regel nur Angebote, die ein Frühstück enthalten. Halb- oder Vollpension werden nicht angeboten. Mein Freund und ich haben uns für das Hyatt Regency im Stadtteil Shinjuku, direkt neben dem Rathaus, entschieden. Es war ein 5-Sterne Landeskategorie Hotel und dementsprechend kostspielig. Uns war es aber wichtig ein großes Zimmer zu haben in dem wir uns entspannen können nach den anstregenden Tagen. Außerdem hat das Hyatt einen Shuttel Service zum Bahnhof Shinjuku angeboten.

Schaut am besten auf verschiedenen Seiten und ganz wichtig löscht eure Cookies da diese eure Suchergebnisse stark beeinflussen können.
Alternativ könnt ihr auch eine Pauschalreise z.B. über Lidl buchen. Diese dauern meist 10 – 14 Tage und decken die Regionen Tokio, Osaka und Kyoto ab. So seht ihr viel vom Land und müsst euch nicht um Unterkünfte, Transfers etc. kümmern.

Überlegt euch auch, ob ihr einen Transport vom Flughafen zum Hotel dazu buchen möchtet oder eine eigene Anreise per Zug oder Bus möchtet. Der Flughafen Tokio-Narita ist knapp 90 Minuten vom Zentrum Tokios entfernt und die Züge sind meist sehr sehr voll dafür jedoch mit knapp 10 Euro pro Person sehr günstig. Wir haben für unseren Transfer zum Hotel und später zurück zum Flughafen pro Fahrt und pro Person 25 Euro über „Green Tomato“ gezahlt.

Bedenkt bitte auch dass eine Kreditkarte eine sinnvolle Investition ist. In Japan wird quasi überall mit BARGELD anstatt mit Karte gezahlt und an den meisten Automaten könnt ihr mit einer Kreditkarte Geld abheben. Vereinzelt werden zwar auch normale Karten angenommen, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.
Wir haben uns für die Kreditkarte von TUI entschieden da wir dort kostenlos unsere Reiserücktrittsversicherung mitinbegriffen hatten. Lasst euch am besten von eurer Bank beraten was für euch am besten passt.

3. Die Aktivitäten

Nachdem ihr euch für eure Japanreise entschieden habt, empfehle ich euch definitiv im Voraus Gedanken darüber zu machen, was ihr unbedingt sehen wollt, welche anderen Aktivitäten/Sehenswürdigkeiten etc. in der Nähe liegen und sich verbinden lassen.
Ich habe mir die unten gezeigte Übersicht erstellt und direkt geschaut was die Anfahrt mit der U-Bahn kostet, was eventuell an Eintrittskosten auf uns zukommen und welche Öffnungszeiten oder Besonderheiten es gibt.
Hier kann euch ganz besonders die Seite Wanderweib ans Herz legen. Die Betreiberin Tessa hat für jedes Thema das Japan betrifft einen Artikel und auch zu Aktivitäten und Insider-Infos.
So könnt ihr auch direkt schauen was mit eurem Budget alles möglich ist.

 

4. Bahnfahren in Japan

Auch wenn ihr kein Wort Japanisch könnt und nicht ein Schriftzeichen entziffern könnt, ist das Bahnfahren in Japan doch relativ simpel. Unten seht ihr wie z.B. eine Übersicht im Bahnhof Shinjuku aussieht (der übrigens der meistbesuchte Bahnhof der Welt ist, mit knapp 1 Millionen Menschen TÄGLICH). Ihr orientiert euch vollkommen nach Farben, Buchstaben und Zahlen. Bei Google Maps könnt ihr schauen welche Verbindung die beste für euch ist (inkl. der Kosten die bei uns immer auf den Yen genau richtig angegeben waren) und folgt dann der Beschriftung im Bahnhof die nach dem gleichen Prinzip (Farbe, Buchstabe und Zahl) aufgebaut ist.

In Japan könnt ihr entweder für jeder Fahrt eine einzele Fahrkarte am Automaten kaufen, oder euch eine Pre-Paid Karte die Suica kaufen. Der Vorteil der Suica liegt klar auf der Hand, ihr spart nicht nur 5% vom Fahrpreis bei jeder Fahrt sondern könnt auch ohne lange am Automaten zu stehen und die passenden Bahnhöfe zu suchen direkt mit der Suica durch die Kontollschranken gehen. Beim Aussteigen haltet ihr die Suica wieder vor den Kartenleser und der Betrag wird automatisch abgebucht. Darüberhinaus könnt ihr mit der Suica auch an Vending-Maschinen, im Supermarkt oder im Kaufhaus bezahlen. Ein allround-Talent also. Die Suica könnt ihr euch in jeden Bahnhof kaufen (500 Yen Pfand werden von eurer ersten Aufladung abgezogen) und in jeden Bahnhof wieder aufladen. Falls ihr sie nicht als Souvinier mit nach Deutschland nehmen möchtet, könnt ihr sie in den großen Bahnhöfen (z.b. Shinjuku & Tokyo) wieder zurückgeben. Dann bekommt ihr den Pfand und das restliche Guthaben ausbezahlt.

Falls eure Suica am Zielbahnhof nicht mehr ausreichend gedeckt ist, ist vor jeder Schranke auch ein Automat, an dem ihr sie wieder aufladen könnt. WICHTIG: Beachtet aber bitte das die Suica nur mit Bargeld aufgeladen werden kann! Ausreichend Bargeld mitzuführen ist in Japan wirklich extrem wichtig! Auf den Bahnsteigen finde ihr eine Vielzahl von Markierungen auf den Boden. Hier wird angezeigt wo die Türen der Bahn sind. Hier stellt man sich in 2er Reihen hintereinander bei den Markierungen an. Erst Aussteigen und dann Einsteigen gehört dort zum guten Ton! Zwischen 06:30 Uhr und 09:30 Uhr gibt es sogenannte Frauen-Wagons. Um Sexueller Belästigung besonders während der Rush-Hour vorzubeugen sind in den gekennzeichneten Wagen nur Frauen erlaubt. Falls ihr zur Rush-Hour unterwegs seid können Europäische Männer in Begleitung Ihrer Frau/Freundin auch in diesen Wagon. Da wird ein Auge zugedrückt.

Im Bus ist das Bezahlprinzip das Gleiche wie in der Bahn. Wenn ihr einsteigt haltet ihr eure Suica vor den Kartenleser und wenn ihr aussteigen möchtet haltet ihr sie wieder vor den Kartenleser. Der Betrag wird nun automatisch abgebucht. Hier müsst ihr aber wissen wie eure Zielhaltestelle in Kanji geschrieben wird um diese nicht zu verpassen.
Falls ihr während eures Urlaubs durch mehrere Städte reisen möchtet (z.B. von Tokio nach Kyoto und/oder nach Osaka) kann ich euch den JP Rail Pass empfehlen. Er ist zwar relativ teuer deckt aber auch Fahrten mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen ab.

 

5. Allgemeines

Eure besten Freunde in Japan werden die sogenannten Konbinis sein. Das sind Supermärkte, die quasi alles anbieten was das Herz begehrt. Das Essen dort ist immer frisch zubereitet und für einen tollen Preis erhältlich. Das Essen könnt ihr direkt vor Ort erwärmen lassen und auch Besteck bekommt ihr immer dazu. In Restaurants zu essen ist insbesondere abends sehr teuer. Wenn in einem Lokal mittags die Nudelsuppe 4,00 Euro kostet kann die gleiche Portion abends gerne mal 15,00 Euro kosten. Plant das in eurem Budget unbedingt mit ein, sonst könnt ihr schnell ins Schwimmen geraten.

 

Wichtig ist auch die Suica-Card. Damit zahlt ihr nicht nur die Fahrpreise in der Bahn, sondern könnt auch fast überall sonst damit bezahlen. Sei es an den „Vending-Maschinen“ um euch etwas zu trinken zu holen oder im Supermarkt um das Essen zu bezahlen, wenn ihr gerade kein Geld zu Hand habt.

 

Wenn ihr in Japan ausgiebig Shoppen möchtet bedenkt immer die Zollgrenze von 430,00€ pro Person, wenn ihr zurück nach Deutschland einreist. Als Tourist müsst ihr jederzeit euren Reisepass bei euch haben. Das ist jedoch auch ganz praktisch, da die meisten Läden Tax-Free Einkäufe für Touristen anbieten. In Japan gibt es seit dem 01.10.2019 eine Mehrwertsteuer von 10%. Diese werden euch in Geschäften die Tax-Free anbieten entweder direkt abgezogen oder ihr könnt sie euch an einem Schalter der Ausgeschildert ist zurück zahlen lassen.
Die Kassenzettel dazu werden in euren Reisepass geheftet und müssen bis zu eurer Ausreise dort bleiben. Darüber hinaus müssen alle Tax-Free Produkte im Handgepäck mitgeführt werden da ihr ggf. kontrolliert werdet. Die meisten Geschäfte haben draußen kaum zu Übersehen ausgeschildert dass sie Tax-Free anbieten. Außerdem sind die Preise in Japan fast immer ohne Steuer ausgeschildert. Wenn ihr auf dem Preisschild also 100 Yen seht ist der eigentliche Preis 110 Yen. Ausnahmen sind extra gekennzeichnet.

 

Denkt auch daran, dass euer Koffer nicht mehr als 23 Kilo wiegen darf, da sonst eine extra Gebühr auf euch zukommt.
Auch wenn Tokio eine Weltmetropole ist, spricht kaum jemand Englisch. Im Hotel werdet ihr tendenziell noch Glück haben, in den Läden und Restaurants sieht es dann schon eher schlecht aus. Zum Glück haben die meisten Restaurants im Schaufenster Plastikversionen ihrer Gerichte stehen (die überraschend echt aussehen und wirklich aussehen wie das was ihr später auf dem Teller habt.) Die meisten Restaurants haben die Karte auch auf Englisch ausliegen was es ein wenig leichter macht etwas zu bestellen.
Pro Tipp: Lernt vor eurer Reise die wichtigsten Wörter auf Japanisch und schon seid ihr auf der sicheren Seite.

 

Zum Thema Internet; An sich gibt es in fast ganz Tokyo überall kostenlose W-Lan Hotspots. Da diese aber von vielen tausend Menschen gleichzeitig genutzt werden ist die Verbindung eher mau. Wenn ihr länger als 14 Tage in Japan seid, empfehle ich euch eine Japanische SIM-Karte fürs Handy zu kaufen (z.B. in einem der Big Apple Stores) oder alternativ einen tragbaren W-Lan Router. Dieser hat meist die Größe einer Kreditkarte und kann bis zu 5 Geräte gleichzeitig mit dem Internet verbinden (Passwortgeschützt). Wir haben unseren Router über G-Call gebucht und konnten ihn direkt am Flughafen Narita abholen und am Abflugtag auch dort wieder abgeben (eine Lieferung per Post ins Hotel ist auch möglich sowie eine Rückgabe per Post). Die Kosten betrugen hier 350 Yen pro Tag ~2,89€. Selbst im tiefsten Tunnel der U-Bahn hatte ich immer perfekten Empfang und der Router muss nur alle 2-3 Tage für wenige Stunden am Strom aufgeladen werden.

 

Soviel zu den Reisevorbereitungen!
In meinem nächsten Bericht entführe ich euch nach Shinjuku, Shibuya, Akihabara und natürlich zum Square Enix Cafe und ins Artnia Cafe!
Seid gespannt 😊

Bitte entschuldigt die nicht immer perfekte Qualität der Bilder, alle Bilder wurden mit meiner Handykamera geschossen und nicht mit professioneller Ausrüstung.

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Über Steffi 92 Artikel
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