Corona: Home Office, Gaming und ich

Home Office und Zocken während der Corona-Zeit - wie sieht das aus?

Anmerkung 1: Dies ist ein Erfahrungsbericht der Autorin und spiegelt nicht (zwangsläufig) die Meinung oder Erfahrungen anderer wider!
Anmerkung 2: Dieser Beitrag enthält eine kleine Portion Sarkasmus, eine etwas größere Selbstironie und eine noch viel größere Humor! 

Hallo und herzliches Beileid dazu, dass ihr diesen Artikel gefunden habt, für dessen Erstellungsidee ich unter der Dusche stand… *hust* Nein, ohne Scheiß! Die besten Ideen hat man ja unter der Dusche. Meistens. Okay, vielleicht auch nicht.

Corona. Das Wort des Jahres (wenn es nicht das Wort des Jahres wird wär ich echt überrascht), vielleicht auch des Jahrhunderts. Wir alle leiden darunter, mehr oder weniger. Aber welche Auswirkungen hat dieser kleine mickrige Organismus eigentlich auf mich als Individuum während meines Alltags? Nun ja….

Vorab-Info: Ich bin befristet vollzeitbeschäftigt im öffentlichen Dienst und nach neuesten Erkenntnissen (seit Corona) systemrelevant. Katzen- und Kornnatterbesitzer. Single.
Bisher sah mein Arbeitsalltag so aus: ich steh auf, mach mich für Arbeit fertig, geb dem Kater Futter, watschel 2 Minuten zur U-Bahn, steige nach 30-minütiger Fahrt aus der U-Bahn, dackel 3 Minuten zum Bürogebäude, logge mich ins System ein, fahre Fahrstuhl, grüße alle bereits anwesenden Kolleg(inn)en meines Teams und beginne nach dem Einschalten meines Rechners und der Umstellung der Telefonumleitung an zu arbeiten… 8 Stunden später schalte ich Rechner aus, sag allen tschüss, logge mich aus und setze mich in die Bahn nach Hause, dackel wieder heim (wahlweise erst nach dem Einkauf). 9-9,5 Stunden des Tages rum. Tschakka. Danach wird Kater gefüttert, betuttelt und ich kümmer mich dann um meine Zock-, Anime- oder sonstigen Bedürfnisse bis ich schlafen gehe.

Dann kam Corona. Und alle drehten durch. Mein Arbeitgeber hielt sich sehr lange standhaft, mahnte zur Vorsicht und vor allem Rücksicht – und dann passierte es: der Hammer fiel!
Plötzlich sollten fast alle Mitarbeiter ins Home Office gehen – vorher undenkbar aufgrund der sensiblen Akten, die das Büro nicht verlassen durften. Die Regelungen sind immer noch strikt, wurden aber situationsbedingt aufgeweicht, plötzlich gab es Unmengen Mehrarbeit, die nun auch Wochenendarbeit erfordern. Zur Erinnerung: öffentlicher Dienst. Systemrelevant. Aber bitte nur mit Rücksicht auf eigene Gesundheit. Auch mental.

Die Entscheidung fiel in der Woche, in der ich wegen Erkältung krank geschrieben war. Ich kam also Montags darauf zur Arbeit und das halbe Büro war leer (wie sonst auch) und blieb es auch. Dann bekam ich meinen USB-Stick und durfte Heim (seltsames Gefühl, da wir sonst Kernzeiten haben und nicht einfach gehen dürften) – also schnappte ich mir ein paar Akten und ging heim.
In erster Linie bin ich nicht Pro Home Office. Ich hab auch versucht, es zu vermeiden, und bin äußerst widerspenstig, was das Arbeiten im Home Office betrifft. In vielen Situationen mag ich es, allerdings konnte ich bei einem früheren Arbeitgeber sehr oft im HO arbeiten, sodass ich mehr Contra als Pro dazu sehe.
Pro Home Office: kein Arbeitsweg, Haushalt geht nebenbei, man kann so laut TV/Musik anmachen wie man möchte ohne Rücksicht auf Arbeitskollegen (aber im Rahmen wegen der Nachbarn!)
Contra Home Office: kein Smalltalk mit Arbeitskollegen, Abgeschnittenheit, Vereinsamung, irgendwann kann man nicht mehr zwischen privat und Arbeit unterscheiden, dann wird es öde und das Haustier nervt nur noch…

Also wie sah/sieht mein Plan bezüglich Home Office seit drei Wochen aus?
1. Mit der Situation arrangieren.
2. Eine halbe Stunde später als sonst aufstehen, sofern ich nicht wegen Drucksachen oder Aktentausch ins Büro muss.
3. Mit Freunden/ausgewählten Kollegen im Teamspeak reden bis die Arbeitszeit vorbei ist.
4. Kater einfach mal auf den Akten liegen lassen… wenn er die warm halten möchte. Ja mein Gott, soll er. Dann nervt er wenigstens nicht rum, dass ich ihn streicheln oder Fressen geben oder spielen soll. Für ihn ist das halt auch ungewohnt, dass ich den ganzen Tag daheim rumhocke.
5. Fitnessübungen in der Küche machen, während ich darauf warte, dass der Kakao in der Maschine durchläuft.
6. Mich über jeden Anruf freuen. Kontakt zur Außenwelt, juhu!
7. Den Laptop, der sonst privat gebraucht wird, während der Arbeitszeit woanders hinstellen. (und wenn es nur 10 cm sind… er steht woanders!)
8. Dinge im Haushalt während der Arbeitszeit erledigen: Abwasch in der Mittagspause, Waschmaschine zwischendurch anwerfen.

Ironischerweise „leidet“ mein Zockverhalten seit dem Home Office… während ich davor Zocken meist als Ventil benutzt habe, um mit Stress auf Arbeit umzugehen, fehlt das jetzt irgendwie, weil mein Stress gerade anders aussieht. Um das mal anders zu beschreiben: Täglich arbeitet man in einem Team von 20 Leuten mit ca 70 Leuten auf der Etage, man hört (fast) jedes Gespräch oder Gerücht, jeden Streit, bla bla bla – plötzlich ist da nichts, das man nicht mehr ausblenden will/kann/soll. Einfach nichts. Was genau soll ich mir da wegzocken? Gähnende Langeweile!
Da ich auch keine zwanghafte Dramatikerin bin, die selbst Drama säht (zumindest nicht absichtlich) gibt es also auch nichts, was ich an armen Monstern oder im PVP ausleben müsste. Hm, tja, blöd.
In der ersten Woche hab ich Tales of Berseria gezockt – mit Begeisterung – und nebenbei FF14. Anfang der zweiten Woche wurde das aber doof. Und langweilig.
Also hab ich die Disk von ToB wieder weggepackt und bin weniger in FF14 online bzw. funktionell online. Ich bin Gildenleiter, also hab ich tatsächlich da noch Sachen zu erledigen, die meine Anwesenheit erfordern, und ich bin Achievement-versiert, sodass ich da auch noch Dinge tue, aber halt nicht mehr so exzessiv wie vor Corona-Home-Office.

Leider hab ich absolut kein Interesse an FF7R, sonst wäre da auch was drüber zu berichten… aber nein, das machen andere des Teams ganz gut und viel besser als ich.

Erzwungenes Home Office wirkt tatsächlich wie eine verdammte Scheißdroge!
Ich versiere mich auf andere Dinge, beispielsweise: ich kauf mir ein 309-seitiges Buch. Ich bekomm es zwei Tage später. Ich les es an einem Abend in 3,5 Stunden. Das letzte Mal, das ich sowas gemacht hab, da war ich ein Teenager und hab die Hobbit- und Herr der Ringe-Bücher zwischen Weihnachten und Silvester durchgeschreddert. Good old Times.
Nebenbei hab ich mir ein Handyspiel runtergeladen, weil TV abends zu langweilig war. Das Spiel hab ich dann ganze drei Stunden gezockt und seitdem nicht mal mehr mit dem Arsch angeguckt *lach*.
Und dann kommt mein (neben FF14) anderes, großes Stress-Ventil (AKA Droge) ins Spiel: FF TCG. Das kann ich grad nicht spielen, weil mir mein Spielpartner von Arbeit fehlt (der mir das Spiel beigebracht hat), aber es hält mich ja keiner davon ab, Karten zu bestellen (außer mein aktueller Kontostand)… es ist furchtbar! Schön! Und fatal (für meinen Geldbeutel)! Aber geil!

Jedenfalls bekomme ich meine Arbeitstage aktuell auch so ganz gut rum – anders als sonst, aber irgendwie ist das auch mal angenehm, mehr mit Familie und Freunden zu reden oder zu sehen, was meine Tiere eigentlich den ganzen Tag treiben (wobei ich glaube, mein Kater spielt mir was vor… wenn ich mit der Überwachungskamera von Arbeit nach Hause zuschalte, treibt er ganz andere Dinge).

Trotzdem hat sich mein Zockverhalten ein bisschen (krass) verändert. Abzuwarten bleibt, ob sich das wieder verändert, wenn ich wieder „richtig“ arbeiten gehen kann (ich hoffe es!) – auch wenn ich immer mal wieder Schwankungen habe, was meine Onlinezeiten und entsprechende Tätigkeiten betrifft, aber aktuell ist es irgendwie: alles doof. Außer meinem Kater: der war vorher schon doof. Und mir. Weil ich war vorher auch schon doof.

Zu allem Überfluss musste ich in dieser Woche meinen dreiwöchigen Mai-Urlaub in Japan absagen, da ich nicht aus dem Land komme und ins andere nicht rein, also warte ich jetzt einfach ab, was nach Ostern politisch und arbeitstechnisch entschieden wird und hoffe einfach darauf, dass ich bald wieder in meinen geregelten Tagesablauf (und dieses Jahr noch in den Urlaub) darf. Positive thinking!

Bis dahin: Bleibt gesund und zockt schön!

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Meine erste FF-Erfahrung hatte ich mit FFX, danach VIII, III, Tactics, XIII, XIV und XV - hängen geblieben bin ich schlussendlich bei Skylanders, der Tales-Serie, FFXIV, BD2 und dem FFTCG (Sammelsucht ole).

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