Review: Voice of Cards: The Forsaken Maiden
Vielen lieben Dank an Square Enix für ein Testexemplar des Spiels für die PlayStation 4!
Dieses Review ist weitestgehend spoilerfrei!
Ein weiteres Mal begeben wir uns in eine Welt von Voice of Cards. Mit „Voice of Cards: The Forsaken Maiden“ erscheint ein weiteres erstklassiges JRPG aus dem Hause Square Enix. Auch dieses Mal entführt uns Yoko Taro, der Schöpfer der Drakengrad und NieR-Reihe, wieder in eine Welt, die komplett aus Karten besteht.
Bei „Voice of Cards: The Forsaken Maiden“ handelt es sich um ein komplett eigenständiges Spiel. Mit dem Vorgänger „Voice of Cards: The Isle Dragon Roars“ teilt sich das Spiel nur einen Teil seines Namens. Daher ist man nicht gezwungen vorher den ersten Teil der Voice of Cards-Reihe zu spielen.
Eine Empfehlung für den ersten Teil, „Voice of Cards: The Isle Dragon Roars“, können wir dennoch aussprechen, lest hier unser Review: Review: Voice of Cards: The Isle Dragon Roars
Die Geschichte
In „Voice of Cards: The Forsaken Maiden“ dreht sich alles um eine abgelegene Inselkette, die seit Generationen von den Mikos beschützt wird. Dieser Inselkette droht nun ihre Zerstörung.
Der Held der Geschichte, über den man selbst die Kontrolle nimmt, ist ein Navigator, den es auf das Meer hinauszieht. Aus einem alten Wrack baut er sich Schritt für Schritt sein eigenes Schiff. Er schwört, dass er die Inselbewohner retten wird!
Begleitet wird er von einem Mädchen namens Laty, die einst eine Miko werden sollte. Zusammen machen sie sich auf, die anderen Inseln zu bereisen, um vier Miko-Reliquien für eine Zeremonie zu finden.
Werden sie es schaffen die Inselbewohner zu retten?
Das Gameplay
Auch in diesem Teil besteht die gesamte Welt wieder aus Karten. Jede Karte ist dabei wieder sehr detailreich gestaltet.
Es lohnt sich immer mit jedem NPC zu sprechen, da man so ihre Karte erhält. Hier erzählt wieder jede Karte ihre eigene Geschichte. Durch einen bestimmten Spielfortschritt oder Aktionen, wird bei einigen der Charaktere ein weiterer Teil ihrer Geschichte freigeschaltet.
Karten eines Monsters erhält man immer, nachdem man sie das erste Mal besiegt hat – auch sie liefern kleine Geschichten. Der zweite Teil ihrer Geschichte wird freigeschaltet, wenn man eine bestimmte Anzahl von ihnen im Kampf besiegt hat.
Die Steuerung ist wieder recht simpel. Mit dem Analog-Stick bewegt man sich über die Karte an Land oder im Wasser. So deckt man Stück für Stück die gesamte Karte oder auch Dungeons auf. Bereits aufgedeckte Kartenteile können direkt angewählt werden, womit man große Entfernungen zurücklegen kann.
Mittels Dreieck-Taste können wir uns jederzeit das aktuelle Ziel der Hauptstory anzeigen lassen – besonders praktisch, wenn man sich doch mal etwas verloren vorkommt.
Die Kämpfe
Kämpfe bauen wieder auf dem Zufallsprinzip auf; man kann also nicht voraussehen, ob sich unter der nächsten Karte eine Horde Monster versteckt.
Die Kämpfe laufen auch in VoC: TFM wieder in Tabletop-Manier (auf einem sehr schön gestalteten Spielbrett) rundenbasiert ab. Wie auch schon beim ersten Teil der Reihe, wird das Kampfsystem im Spiel sehr gut erklärt. Hier wird man also nicht im Regen stehen gelassen. Im Laufe des Spiels kommen auch im Kampfsystem neue Elemente hinzu, aber auch hier wird man vom Spiel abgeholt und es wird einem alles erklärt.
Auch wenn der ein oder andere das Kampfsystem bereits kennt, so wollen wir auch für VoC: TFM einmal darauf eingehen.
Jeder Charakter, egal ob aus der eigenen Gruppe oder der gegnerischen, besitzt drei Werte:
- Angriffskraft (links)
Sie zeigt uns die Basisangriffskraft des Charakters an. Durch neue Ausrüstung, wie zum Beispiel einer besseren Waffe oder aber durch einen Levelaufstieg des Charakters, kann man diesen erhöhen. - HitPoints [HP] (mitte)
Bevor diese auf null sinken, sollte man an Heilung denken, andernfalls gilt der Charakter als Kampfunfähig. Jedoch können wir ihn mittels Item oder Skill eines anderer Charakters wiederbeleben. Auch diesen Wert können wir durch neue Ausrüstung und Levelaufstieg des Charakters erhöhen. - Verteidigung
Je geringer dieser Wert ist, desto mehr Schaden erleidet der Gegner, aber auch die Charaktere.
Die erste kleine Veränderung im Kampfsystem sieht man anhand der Skills. Standen im ersten Teil der Reihe dem Charakter nur maximal 4 Skills zur Verfügung, so sind es nun 5. Aber auch hier gilt wieder: Ein Skill kann immer eingesetzt werden und andere kosten wieder Juwelen, damit sie eingesetzt werden können.
Wie viele Juwelen gerade zur Verfügung stehen, sieht man links auf dem Spielfeld in einer kleinen Schatulle. Nach jedem Zug eines Charakters erhält man ein Juwel. Mittels Eigenschaft auf Ausrüstung, durch ein Talent oder auch durch Skills, ist man zudem in der Lage neue Juwelen zu erhalten.
Eine Neuerung bieten die Dual-Skills. Bestimmte Charakterkonstellationen in der Gruppe bieten diese Skills, die sie dann gemeinsam ausführen. Oft bieten sie dabei nicht nur einen Angriff, auch Heilung oder die Erhöhung des Angriffs oder der Verteidigung liefern sie gleich noch mit.
Neben den Skills für den Kampf, können ab einem bestimmten Level auch wieder Talente erlernt werden. Diese wirken sich passiv auf den Kampf aus – so erhöhen sie den Schutz gegen bestimmte Elemente oder Zustände. Aber auch andere nützliche Effekte bieten sie.
Gerade im späteren Spielverlauf sind Elemente und Zustände in den Kämpfen sehr wichtig. Nutzt man zum Beispiel Skills mit dem Element Feuer, richten diese bei Monstern mit einer Feuer-Schwäche deutlich mehr Schaden an, als bei einem Monster mit Feuer-Resistenz.
Ein weiterer Aspekt sind Zustände. So kann man mit ihnen denen Gegner paralysieren, wodurch er für eine bestimmte Zeit handlungsunfähig wird.
Zwar kann man auch aus Kämpfen fliehen; wenn es brenzlich werden sollte, wäre dies auch Ratsam. Doch sollte man möglichst immer versuchen den Kämpfen nicht auszuweichen, da man so keine EP und auch nur schwer an Gold kommt. Immer wieder erhält man nach einem Kampf auch eine weitere Belohnung in Form von Kisten, von denen man immer nur eine öffnen darf.
Das Level der Charaktere sollte man auch nicht außer Acht lassen, denn gerade im späteren Spielverlauf sind die Monster schon nicht ohne.
Die Welt
Auch die Welt von „Voice of Cards: The Forsaken Maiden“ ist wieder sehr mittelalterlich angehaucht. Man trifft wieder auf Ritter, sehr viele Monster und nutzt Magie. Ja, das kennt man auch aus anderen JRPGs. Doch hier kommt dann wieder der Aspekt der Karten zum Tragen, der ein ganz besonderes Feeling vermittelt.
Schon fasziniert vom ersten Teil der Reihe, das die gesamte Welt auf Karten aufbaut. Es ist spannend sich durch die Welt zu bewegen, um jede Karte aufzudecken – vor allem, wenn man vorher nicht weiß, was sich unter der nächsten Karte versteckt. Lauert unter der nächsten Karte ein Kampf, ein kleines Ereignis oder treffen wir einen NPC? Das macht die Welt sehr spannend.
Für das Charakterdesign war auch diesmal Kimihiko Fujisaka, die wieder viel Liebe zum Detail in das Spiel einfließen lassen konnte, zuständig.
Wer Bereits „Voice of Cards: The Isle Dragons Roar“ gespielt hat, der wird gleich feststellen, dass sich die englische Stimme des Game Master verändert hat. Sie wird ihm diesmal von Mark Atherlay verliehen und nicht mehr von Todd Haberkorn. Doch auch Mark Atherlay macht hier einen hervorragenden Job.
Auch kleine Nebenquests dürfen nicht fehlen. So findet man diesmal nicht nur in Städten NPCs, die eine kleine Aufgabe für uns haben. Auch auf der Weltkarte selbst stößt man auf den einen oder anderen NPC. Für manchen Gegenstand muss man wirklich sehr gut suchen.
Wirklich kniffelig sind diesmal einige Passagen in Dungeons. So muss man hier Wachen ausweichen und darf sich nicht von ihnen erwischen lassen.
Und bevor wir es vergessen; das Kartenspiel im Kartenspiel ist auch wieder mit dabei. Dies kann man entweder alleine gegen einen NPC spielen oder mit bis zu 4 Spielern gemeinsam vor der Konsole. Probiert es aus, es macht eine Menge Spaß!
Die Musik
Was wäre ein Spiel ohne Musik? Wie schon im ersten Teil der Reihe, hört man auch in „Voice of Cards: The Forsaken Maiden“ den typischen Sound der NieR-Reihe heraus. Dies ist auch kein Wunder, denn Music Director ist kein anderer als Keiichi Okabe, der auch schon als Music Director für die NieR-Reihe tätig war.
Während man sich auf der Welt oder in einem Dungeon bewegt, gibt es immer diese melancholisch beruhigenden Klänge zu hören. In kleinen Filmen untermalt die Musik perfekt die Trauer oder Freude.
Bei der Musik hat Keiichi Okabe wieder einmal sein Bestes gegeben.
Unsere Wertungen
Geschichte:
Das Format der Karten, die Stimme des Synchronsprechers und die vielen kleinen Geschichten, die man im Spiel entdecken kann, schaffen eine sehr schöne Atmosphäre.
Gameplay:
Eine andere Art des Gameplays; man wird sehr gut vom Spiel abgeholt und es wird alles sehr gut erklärt. Man fühlt sich in der großen Welt nicht verloren und hat damit eine Menge Spaß.
Sound:
Man merkt einfach, dass hier die Schöpfer der NieR-Reihe am Werk waren. Alleine durch die Musik wird einer sehr gute Stimmung erzeugt.
Grafik:
Sehr detailreich gezeichnet, dennoch wirkt die Grafik nicht überladen. Eingefügte Effekte der Karten lassen das Spiel nicht einfach nur „platt“ erscheinen.
Fazit
Auch mit „Voice of Cards: The Forsaken Maiden“ haben die Macher wieder eine fantastische Geschichte mit einer einmaligen Atmosphäre geschaffen.
Erneut sieht man diese sehr einfach aufgebaute Spielwelt, die jedoch viel zu bieten hat. Besonders die vielen Details und die Hintergrundmusik untermalen das Ganze perfekt.
Sehr positiv aufgefallen ist mir der neue Modus für die Spielgeschwindigkeit. So bewegt man sich in der Welt nicht nur schneller, auch die Karten-Animationen laufen etwas schneller ab.
Dieser Modus scheint auch die Zufallskämpfe zu beeinflussen. Konnte ich mich auf normaler Geschwindigkeit teilweise bis zu 10 Feldern ohne einen Kampf bewegen, so gab es mit dem schnellen Modus schon nach 3 bis 4 Feldern wieder einen Kampf. Scheut man sich nicht vor Kämpfen, levelt man so natürlich relativ schnell im Spiel, was mich dann aber auch direkt zum nächsten Punkt bringt.
Da ich auch den ersten Teil der Reihe gespielt habe, ist mit hier aufgefallen, dass die Kämpfe teilweise etwas schwerer geworden sind. Was ich jedoch in Ordnung finde, denn so ist etwas mehr Herausforderung vorhanden. Somit ist auch das schnellere Leveln nicht verkehrt.
Ich bin gespannt auf die Zukunft und hoffe das „Voice of Cards: The Forsaken Maiden“ nicht den letzte Teil der Reihe darstellt.
Voice of Cards: The Forsaken Maiden, steht seit dem 17. Februar 2022 für PlayStation 4, Steam und Nintendo Switch zur Verfügung.
1 Trackback / Pingback