Game Boy überlebt Bombeneinschlag
Den Nintendo Game Boy gibt oder gab es schon immer auf die eine oder andere Weise im Leben vieler Spieler. Ob Game Boy, Game Boy Color, Game Boy Advance oder Game Boy Micro – er veränderte die Art und Weise, wie Spiele gespielt wurden. Der Game Boy war nicht die erste Handheld-Konsole. Die früheste Handheld-Spielekonsole mit austauschbaren Kassetten ist die Milton Bradley Microvision von 1979. Nintendo vereinte die Elemente des Game & Watch-Geräts und der Famicom-Konsole zu dem, was wir heute kennen: den Game Boy. Doch was hat all das mit einem Bombeneinschlag zu tun?
Der verheerende Golfkrieg im Nahen Osten war von 1990 bis 1991 in vollem Gange. Und irgendwann während dieses Konflikts war ein Game Boy in einer Kaserne gelagert. Dort wurde er zwischen den Aufgaben des Mediziners der US-Armee, Stephan Scoggins, weitergespielt. Eine Bombe traf die Kaserne und verursachte ein massives Feuer, das alles in Sichtweite zerstörte, einschließlich Stephans Game Boy. Das dachte er zumindest. Scoggins wandte sich an Nintendo, um seine geliebte Konsole zu reparieren oder hoffentlich zumindest zu ersetzen, und schrieb:
„Glücklicherweise waren dieser Game Boy, mehrere Spiele und andere persönliche Gegenstände die einzigen Opfer, die durch ein Feuer gefordert wurden.“
Nintendo-Techniker betrachteten den Game Boy als eine verlorene Sache, da er von außen mit geschmolzenem Bedienfeld und A- und B-Tasten völlig zerstört aussah. Aber sie versuchten aus Spaß einfach mal eine Tetris-Kassette einzusetzen. Und siehe da, der Game Boy startete tatsächlich und lud das Spiel.
Lädiert aber funktionsfähig
Da das äußere Gehäuse stark verbrannt und das Motherboard aufgrund von Verformungen sichtbar ist, funktionieren manche Tasten nicht wirklich. Aber es schaltet sich einwandfrei ein und die Start- und Auswahltasten funktionieren weiterhin. Zum Glück hat Nintendo Scoggins einen Ersatz-Game Boy zum Spielen geschickt. Der „Golfkrieg-Game Boy“ sitzt bis heute stolz in einer Glasvitrine im zweiten Stock des Nintendo NY im Rockefeller Center mit folgender Plakette:
„Dieser Game Boy wurde beschädigt, als während des Golfkrieges 1990-1991 Kasernen bombardiert wurden. Er funktioniert noch!“
Im April diesen Jahres feierte der Game Boy in Europa seinen 30.Geburtstag. Das kastenförmige und einfache Handheld-System erschien erstmals 1989 in Japan. Seitdem verkaufte sich diese kleine Taschenrakete weit über 100 Millionen Mal. Sie ermöglichte Spielern auf der ganzen Welt die Freiheit, ihre Lieblingsspiele zu spielen – darunter Tetris, Super Mario und Pokémon. Diese neu entdeckte Freiheit bedeutete, dass Game Boy-Besitzer spielen konnten, wann und wo immer sie wollten. Das revolutionierte die Ära der Videospiele völlig.
Funfact: Die Künstlerin Winnie Sumida verfolgt eine ganz andere Herangehensweise an den Game Boy. Sie gründete ihr eigenes Unternehmen namens „Gameboy Planter“. Dort befüllt sie liebevoll alte Game Boys mit Pflanzen und entzückenden Figuren. Hier geht es zu ihren Werken.
Ein weiterer Funfact: Das New Yorker Justizministerium kaufte 5500 Handheld-Spielekonsolen, um die Gefangenen der Stadt zu beschäftigen, damit sie in COVID-19 nicht verrückt werden.
Manchmal ärgere ich mich ein Bisschen, dass ich meinen Game Boy nicht mehr habe. Denn oft habe ich Lust mal wieder „Kirby’s Dreamland 1 und 2“ zu daddeln; oder „Wario Land – Super Mario Land 3“. Sagt mal, habt ihr eigentlich noch einen Game Boy bei euch herumfliegen? Es interessiert mich sehr, das von euch zu erfahren.
Quelle: DualSHOCKERS
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