FFVII: Ein Meisterwerk feiert Geburtstag!
Schon seit 35 Jahren gibt es die Final Fantasy Reihe und es ist noch kein Ende auf ihrer Reise in Sicht.
Doch sticht immer wieder ein Teil der Reihe besonders hervor und wird von den Fans immer hoch gelobt, es ist Final Fantasy VII, das nun am 31. Januar 2022 seinen 25. Geburtstag feiert.
Bis das Spiel in Japan jedoch das Licht der Welt erblickte, gab es so einige Hürden zu überwinden.
Noch bis 1994, mit Final Fantasy VI (Japan) oder Final Fantasy III (USA), erschienen die Spiele in 2D auf der Super Famicom (Japan) und dem Super Nintendo Entertainment System (kurz SNES). Mit Verkaufszahlen von insgesamt drei Millionen Einheiten in Japan und den USA, erzielte auch dieser Teil der Reihe einen großen Erfolg. Der europäische Markt kam hier leider noch nicht in den Genuss der Spielreihe.
Dann erschienen im November bzw. Dezember 1994 zwei neue Konsolen in Japan, die Sega Saturn und die Sony PlayStation, diese beiden Systeme zeigten nun wohin sich der Markt der Videospiele entwickeln würde. Der Trend ging hier nun eindeutig weg von 2D und nun in Richtung 3D-Grafik.
Allerdings wollte dies bei Square noch keiner so wirklich sehen, daher arbeitete bereits ein Team an Final Fantasy VII weiterhin als 2D-Fassung für das Super Famicom. Dies wurde auch von Director Yoshinori Kitase, in einem Interview der Webseite Polygon von 2017 bestätigt.
Das Entwickler-Team hatte zudem keine Erfahrungen mit 3D-Grafik, zudem wurde das Team kurzfristig verkleinert, da es Probleme beim Spiel Chrono Trigger gab und man hier nun jede helfende Hand benötigte.
Im Jahr 1995 stieß dann Kazuyuki Hashimoto zu Square hinzu, dieser brachte nun die Expertise mit, die bislang fehlte. Nun sollte auch ein recht großes Budget in Final Fantasy fließen, mit neuer Hardware von Silicon-Graphics, die zum damaligen Zeitpunkt sehr leistungsstark, was grafische Darstellung angeht, waren, wurde als Experiment eine Schlachtszene aus Final Fantasy VI in 3D entwickelt.
Aber auch jetzt war der Plan, Final Fantasy VII für das nächste Next-Generation System von Nintendo zu entwickeln, für dieses standen jedoch noch keine Entwickler-Kits bereit, da Nintendo sich hier noch nicht über die Technik genau klar war.
So war es dann Hashimoto, der vorschlug, Standard-Hardware zu nutzen, um herauszufinden was sie damit erreichen können und dann später Anpassungen vor kleine Systeme vorzunehmen. Mit den neuen Entwicklungssystemen hatten sie sehr viel mehr Freiheiten und konnten sich die ersten Überblicke verschaffen.
Offiziell war Final Fantasy VII nie für das N64 System von Nintendo geplant, jedoch spielte man mit dem Gedanken, durch die Emulations-Kits von Nintendo eine Version dafür zu liefern. Man hatte hier sogar ein Model eines Behemoths mit 2.000 Polygonen erstellt gehabt, doch war dafür die Bildrate des N64 einfach zu niedrig. Damit war also eine Umsetzung hier nicht möglich.
Dies war allerdings nicht das einzige Problem, durch die aufwendigen Hintergründe sowie den Zwischensequenzen von Final Fantasy VII, fasste das gesamte Datenmaterial nun 1,8 Gigabyte und füllte somit drei CD-ROMs. Man überlegte, ob man nicht irgendwie diese Daten auch auf Magnetdatenträger für das 64DD-Laufwerk der N64 bekommen könnte, doch hatten diese leider nur 64 Megabyte Speicherkapazität zu bieten. Am Ende wären dies ~29 Datenträger gewesen. Durch diese beiden Probleme, war es zum damaligen Stand also nicht möglich Final Fantasy VII, so wie man es aktuell kennt, für das N64 System zu veröffentlichen.
So kam es dann doch zum Bruch zwischen Square und Nintendo. Der Schritt zu Sony, war aber auch riskant, denn die PlayStation war die erste Konsole aus dem Hause Sony und zudem lief das Geschäft mit 32Bit Plattformen noch sehr schleppend in Japan.
Damit begann dann die eigentliche Entwicklung von Final Fantasy VII, hierfür wurde noch einmal in neue Hardware investiert und auch das Team stand jetzt mit gut 150 Mitarbeitern, statt vorher 30 bis 40, gut aufgestellt da. Wie viele Mitarbeiter am Ende wirklich mit Final Fantasy VII beschäftigt waren, ist nicht bekannt.
In einem Interview erklärte, Tomoyuki Takechi damaliger CEO von Square, das in die Entwicklung von Final Fantasy Rund 40 Millionen US-Dollar geflossen sind, alleine 10 Millionen US-Dollar für die erstellten Grafiken. An die 200 Indigo2-Rechner von Silicon-Graphics für je 70.000 US-Dollar das Stück wurden zusätzlich angeschafft. Diese Maschinen lieferten zwischen 75-250 MHz (heute befinden wir uns im GHz-Bereich), mit maximal 512 MB Arbeitsspeicher und bis zu 8 MB Ram der Grafikeinheit, begann dann, ein Jahr vor Release von Final Fantasy VII, die eigentliche Entwicklung.
Die Entwickler waren hier gezwungen ihre Sichtweisen anzupassen und mussten wegen der 3D-Grafik alles aus anderen Perspektiven sehen, zuvor kannte man ja nur die 2D-Grafiken.
So entstanden auch bestimmte Looks in Final Fantasy VII.
Warum besitzt Cloud zum Beispiel solche spitzen Haare?
Nun sie verleihen dem Aussehen eine gewisse Tiefe und ändern auch ihr aussehen, wenn man den Blickwinkel auf das 3D-Model verändert.
Die Entwicklung der Grafik, der Story und allem drumherum lief nun, aber all das macht noch lange kein Spiel aus, auch der richtige Soundtrack spielt eine große Rolle.
Auch für Final Fantasy VII konnte man wieder den Komponisten Nobuo Uematsu gewinnen.
Durch den größeren Speicherplatz hatte er nun mehr Freiheiten, doch änderte er hier auch sein Vorgehen, was den Soundtrack anging.
Aufgrund des Spielflusses stellt er die Musik eher in den Hintergrund, denn aufwendige Tracks bedeuten auch längere Ladezeiten. So stand nur in bestimmten Schlüsselszenen die Musik wieder mit im Vordergrund.
Mit einer großen Marketing-Offensive, die ein Budget von 40 Millionen US-Dollar (je 10 Mio. für Europa und Japan und 20 Mio. für die USA) verschlang, durch die sehr guten Kritiken der Fachpresse in Europa, konnte man auch hier Fuß fassen. In Japan sorgte dies sogar dafür, dass nur wegen Final Fantasy VII die PlayStation komplett ausverkauft war.
Alleine in Japan gab es bis zu 1,83 Millionen Vorbestellungen für das Spiel, es wurde zum Verkaufsschlager nicht nur für Square, auch Sony profitierte davon enorm.
Am 31. Januar 1997 war es dann soweit Final Fantasy VII erschien offiziell in Japan, in den USA am 7. September, Großbritannien am 14. November und in der EU am 17. November 1997.
Bis 1998 verkaufte sich das Spiel bis zu acht Millionen Mal weltweit und war damit das meist verkaufte PlayStation Spiel. Und noch bis heute verkauft sich Final Fantasy VII und kann immer noch stolz eine Metacritic Wertung von 92 vorweisen.
Durch diesen Meilenstein setzte sich Square nicht nur ein Denkmal in Sachen Video- und Computerspiele, so erschienen zur Final Fantasy Reihe nicht nur Spiele, es folgten Kinofilme, Manga und eine Vielzahl von Merchandise. Hier stellt sich die Frage: hätte es dies alles ohne Final Fantasy VII gegeben?
Auch heute, 35 Jahre später schreitet die Final Fantasy Reihe weiter voran. So gibt es mit Final Fantasy XIV einen sehr belieben Online Teil der Reihe, Final Fantasy XVI befindet sich gerade in Entwicklung und immer wieder erscheinen Remastered Versionen oder weitere Ableger der Reihe.
In diesem Sinne.
Alles Gute zum Geburtstag, Final Fantasy VII
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