Review: Final Fantasy XVI für Steam

Review: Final Fantasy XVI für Steam


Vielen Dank an msm.digital und Square Enix für das Bereitstellen der von uns genutzten Review-Version!


In diesem Review schauen wir uns die PC-Version von Final Fantasy XVI an, Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Umsetzung des Port für den PC, alles weitere könnt ihr in unserem großen Review nachlesen: Review: Final Fantasy XVI 

Einleitung

Wir setzen unsere heutige Reise im Jahr 2011 an – ich wartete sehnsüchtig mit meinen noch jungen 14 Jahren auf die Veröffentlichung von Final Fantasy XIII. Das Ergebnis war ziemlich ernüchternd. Über die Jahre gab ich der Reihe in jeder neuen Iteration immer wieder eine Chance, begleitet vom Gedanken, jetzt könnte es wieder meinen Geschmack treffen. So war auch Final Fantasy XV gerade zu Beginn ernüchternd, unabhängig davon, dass ich nach den zwei Millionen nachträglichen Inhalten, mittlerweile meinen Frieden schließen konnte.


Entsprechend war im Jahr 2023 die Vorfreude auf Teil 16 sehr groß. Die Welt schien sehr interessant, die Charaktere vielschichtig und das Kampfsystem wurde lang und breit in den Himmel gelobt. Schließlich begann ich das Spiel und von anfänglicher Euphorie ging die Erfahrung erneut über Strecken in Ernüchterung über. Nun durfte ich mich erneut in das Abenteuer wagen für den PC-Port und möchte hierbei mitteilen, ob sich an der ursprünglichen Erfahrung etwas gebessert hat.

Kurzer Disclaimer

Direkt vorweg: Ich bin nicht die geeignete Person für die technische Expertise. Euch erwarten hier keine technikaffinen Fachbegriffe oder Begeisterung über neue sichtbare Grashalme. Folglich werde ich festhalten, ob der Port flüssig läuft, sowie den Übergang fehlerfrei überstanden hat.
Auch werde ich mich hier nicht zum Spieldesign im Detail äußern. Da wurde bereits gute Arbeit unsererseits zum ursprünglichen Release geleistet. Also fassen wir uns vorweg kurz: Der Port ist größtenteils sehr gelungen und transportiert die Konsolenerfahrung hervorragend auf die Heimcomputer.


Das Spiel ist wahlweise in der Basisvariante oder mit den zuvor veröffentlichten zusätzlichen Inhalten in einer kostenintensiveren Version verfügbar. Persönlich empfinde ich 69,99 für das vollständige Erlebnis etwas happig, der Preis wird in den nächsten Wochen erfahrungsgemäß jedoch sinken. Ich vergesse manchmal aber auch, dass die Grundpreise für Videospiele im AAA-Bereich seit der aktuellen Konsolengeneration auf 80€ gestiegen sind. Mit diesen neuen Gedanken ist der Preis für ein gar nicht mal so altes Spiel völlig okay.

Die Technik

Technisch empfinde ich das Spiel ebenso vernünftig umgesetzt. Alles sieht nochmal schärfer aus, liefert einen noch größeren Grafikbombast und weiß zu begeistern – vorausgesetzt ihr besitzt die entsprechende Pferdestärke in eurem Rechner. Die Mindestvoraussetzungen liefern hier „nur“ 720p Auflösung, sowie 30FPS. Positiv sei hier erwähnt, dass das Spiel auf dem Steam Deck sehr vernünftig läuft. Die Framerate ist aber grundsätzlich so ein Thema: Trotz dem großen Grafikbombast läuft das Spiel mit 30FPS. Nun haben jedoch Modder tagesaktuell zum Release eine Balance-Mod veröffentlicht. Damit läuft das Spiel bei flüssigen 60 Bildern pro Sekunde und merzt einige kleinere Fehler aus. Das gilt allerdings nicht für Cutscenes, auch wenn diese in der Engine vorgerendert werden.

Das Spieldesign

Ansonsten sieht es großartig aus, klingt großartig und spielt sich aber auch genauso großartig langweilig wie vorher. Ja, etwas muss ich meinen Frust über Final Fantasy XVI dann doch loswerden. Das Spiel hat eine schön ausgearbeitete Welt, wo durchaus einiges an Details reingeflossen ist. Problematisch bleibt jedoch weiterhin das Spieldesign – es gibt einfach zu wenig Abwechslung und das bekommen sehr viele Spiele deutlich besser hin im selben Genre – größtenteils in derselben Spielreihe.

Ich, wenn ich nicht angeln kann

An dieser Stelle erwarte ich nicht den Minispiel Wahnsinn eines Final Fantasy 7 Rebirth, dass es damit wirklich übertreibt – die gesunde Mischung dazwischen wäre es. Ich verstehe einen Naoki Yoshida, wenn er sagt, das würde die Narrative entkräftigen bzw. den Spieler zu sehr raushauen, doch sehe ich kein Problem damit den Spieler innerhalb des Spieldesigns mit verschiedenen Spielelementen zu konfrontieren. Außerdem geht die Welt nicht schneller zu Ende, nur weil Clive mal für eine Stunde angelt. Wie wäre es zum Beispiel, wenn manche Kämpfe mehr bieten als nur das Kampfsystem. Man könnte Perspektivenwechsel einführen, andere Charaktere spielbar machen, die Spielart wechseln, etc. Hier gibt es viele Möglichkeiten, die selten in den Esperkämpfen anklang finden, welche allerdings auch sehr weit auseinander liegen. Da finde ich es etwas schade, dass die beiden Add-on hier nicht cleverer sind. Denn diese beinhalten in der Regel eines – mehr Kämpfen. Leider ist das Kampfsystem insgesamt nicht komplex genug, um ein Rollenspiel über 40 Stunden zu tragen. Es gibt nur eine Schlagkombo, das Magiesystem wird nie ausgebaut und die Abwechslung durch die Esperkräfte ist nicht ausreichend.

 

Gesamteindruck

Das sind leider insgesamt sehr vernichtende Worte – doch wer das alles ausklammern kann, eher auf die Narrative fokussiert ist – der kann in Final Fantasy XVI durchaus seine Freude finden. Allen anderen empfehle ich auf dem PC auf Final Fantasy VII Rebirth zu warten oder einen der vielen Vorgänger zu spielen. Oder ihr greift auf Persona 3 Reload, Trails through Daybreak, Eiyuuden Chronicles, Like a Dragon Infinite Wealth, Unicorn Overlord, Metaphor oder so vielen weiteren Rollenspielen raus, die alle dieses Jahr rauskamen. Die bieten großartige Handlungen und ein ausgeklügeltes, sowie abwechslungsreiches Spieldesign. Das ist nämlich ein weiterer Punkt: Final Fantasy ist weit davon entfernt, die einzige Rollenspielreihe im Westen zu sein – nicht mal im eigenen Entwicklerhaus. Das Genre erlebt seit wenigen Jahren einen gewaltigen Auftrieb und dieser Umbruch muss Square Enix nun einfach gelingen. Die VII Remakes schaffen das – für Final Fantasy XVII erhoffe ich mir insgesamt dasselbe.

Grundsätzlich ist der Port nämlich gut gelungen und es zeigt auch, dass fähige Entwickler für Square Enix arbeiten. Leider bietet die Portierung aber auch nahezu dieselbe Erfahrung wie vor fast 1,5 Jahre – hier wünsche ich mir zukünftig, dass ich wieder positive Worte aussprechen kann. Und angeln – das möchte ich auch wieder können. Was hat Naoki Yoshida gegen das Angeln?

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Über Michael 13 Artikel
Als neuer "alter" Redakteur befasse ich mich mit News rund um die Publisher und Entwickler Schmiede Square Enix. Wenn ich mich nicht gerade mit alten Videospielen für die Return rumschlage, gehe ich in meiner Freizeit Boxen und Volleyball spielen.

1 Kommentar

  1. Ein sehr schöner Artikel, dem ich auch weitgehendst zustimme, wobei ich die Playstation 5 Version nicht kenne, bzw. bewusst ausgeblendet habe, weil ich mir sicher war das es auch für den PC kommt (habe keine PS5 und werde mich auch keine kaufen).

    Nun jetzt ist es da und ich habe mir die Version für 70 € gekauft. Der Nostalgie wegen, renne nur mit Clouds Schwert herum, bzw. projiziere es auf Upgrades der Waffe.

    Ich weiß ja nicht, wer dafür verantwortlich ist, dass die Storys von Final Fantasy immer „sinnfreier, verworrener“ werden. Damals zu Zeiten von FF-III. Bzw. FF-VI, da war die Story, die Charaktere, das drumherum, die Musik das Alleinstellungsmerkmal schlechthin. Die Zeiten sind wohl endgültig vorbei.

    Zu meiner Meinung zu FF XVI:
    Erst mal was Technisches:

    Die Grafik macht erst mit dem Mod wirklich Spaß, habe es ohne und dann mit getestet. Mein System besteht aus einem AM4 Unterbau mit einem AMD Ryzen 7 5800X3D CPU und einer Nvidia 4080 Super Grafikkarte. Zuerst habe ich das Spiel die Einstellungen bestimmen lassen, aber wirklich flüssig lief es nicht, auch nicht bei der ersten großen Kampfszene. Mit Dynamic Super Resolution, sieht es besser aus als mit nativen 1080p. Trotzdem sind manche Texturen matschig im Aussehen und wenn man in ein neues Gebiet kommt oder sich einer Stadt nähert, habe ich unschöne, nervige Ruckler. Trotz 16 GB GPU Speicher, wobei es sich bei ca. 11–12 GB Nutzung des Grafikspeichers einpendelt. 32 GB Arbeitsspeicher + Windows 10 Pro auf einer 4 TB NVME SSD für Games.

    Die Geschichte ist anfangs recht wirr und man versteht nichts. Erst langsam wird man schlauer, worum es ungefähr geht. Seit dem FF-XIII Teil hapert es immer mit der Story, ich habe Teil FF-XIII-2 noch gespielt, aber da war die Geschichte auch schon so merkwürdig unglaubwürdig. Den letzten Teil besitze ich zwar, aber spielerisch war da für mich schon vorher Ende. Habe ich nicht mehr gespielt, steht im Spieleregal und sammelt nur Staub an.
    Teil FF-XV war so ein na ja, japanische Boyband reist durch die Lande, verkloppt „Monster“, fährt mit einem AUTO gelangweilt durch die Gegend usw. Habe es einmal durchgespielt und dann von der Festplatte gelöscht. Die beiden Zusatzdownloads, die später dazu kamen, habe ich schon nicht mehr angerührt.

    Teil XVI hat auch wieder so unlogische Twists in der Story, wo ich mich frage was sollt das werden oder wo geht es hin? Und wie gewohnt dramaturgisches Ableben von Charakteren, die man aus anderen Teilen der Final Fantasy Serie, dem Namen nach kennt und oft auch mag. An ein Happy End, denke ich für den Hauptdarsteller jetzt erst mal nicht. Gab es außer in FF-XIV schon länger nicht mehr. Und das ständige Sammeln von Gegenständen über eine lange Zeit, in der man nur minimales auflesen kann. Das zieht das Spiel ewig in die Länge. Genauso wie die unzähligen langweiligen Nebenquests. Gefällt mir gar nicht, für ein Solospiel. Wenn ich den wenigsten wüsste, wofür ich das Zeug sammeln soll, aber Erklärung gibt es keine. Habe irgendwo gelesen, dass man die mächtigste Waffe auch nur im neuen Game Plus sich erarbeiten kann, wenn man bestimmtes gesammelt und hergestellt hat. So ein Käse, aber echt. Noch bin ich mit dem Spiel nicht durch, Motivation ist aber auch nicht allzu hoch. Dann doch lieber FF-XIV, das ich seit 11 Jahren spiele und das mir nach wie vor Spaß macht. Keine Ahnung, warum FF-XVI so konzipiert wurde, wie es ist. Da habe ich mir von Yoshi P. als Produzent mehr erhofft. Aber man weiß ja auch nicht die Vorgaben, die er hatte. Am besten ist nach wie vor die Musik und die grafische Umsetzung der Esper. Wobei ich die Übernatürliche Esper, die im Hauptcharakter ruhen soll, nicht kenne oder mich nicht mehr erinnern kann, in welchem Teil die vorkam, falls es nicht etwas Neues ist? Gruß & Winke winke!

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