Balan Wonderworld tauchte erst auf meinem Radar auf, als die Demo veröffentlich wurde. Ich entschied mich nicht viel anzusehen und unbefangen, in die Demo auf der Nintendo Switch, zu starten.
Entwickelt wurde es von Arzest und Balan Company. Letzteres ist die neue Marke für Actionspiele von Square Enix, die rund um Yuji Naka und Naoto Oshima gegründet wurde und die Entwicklung von Actionspielen mit Profis aus den Bereichen Video- und Musikproduktion zusammenbringt, die zum Teil aus dem Unternehmen stammen und zum Teil von außen dazustoßen.
Wissenswert ist, dass Yuji Naka und Naoto Oshima die Schöpfer von Sonic The Hedgehog sind.
So viel zu den bereits gekannten Eckdaten über Balan Wonderworld. Starten wir in die Demo!
Inhalt
Klassisch, kann man im Hauptmenü ein Spiel fortfahren oder ein neues Spiel beginnen, sowie die Spracheinstellungen finden. Die gängigen Einstellungen wie Steuerung, Kamera und Audio lassen sich ebenfalls anpassen. Ein Menüpunkt namens “Das Theater” ist noch nicht zugänglich, ebenso wie “Mitwirkende”. Letzteres wird sicherlich nach den Credits freigeschaltet. Zu guter Letzt noch die allseits uninteressanten Copyright-Informationen.
Ebenso hat man in der Demo Zugriff auf den Nintendo eShop, um sich das Spiel auf direktem Wege kaufen zu können. Doch lohnt es sich? Werfen wir endlich einen Blick hinein.
Prolog
Zuerst darf man sich einen Charakter auswählen. Es stehen jeweils 4 Jungen und 4 Mädchen zur Auswahl. Einen Namen kann man selbst nicht wählen, da beide bereits benannt sind ~ Leo Craig und Emma Cole.
Ich finde es etwas schade, dass man seinen Charakter nicht selbst benennen kann, doch gleichzeitig fühlt es sich an, als würde man kein unbeschriebenes Blatt beginnen. Trotz für und wider gefällt es mir gut.
Nach Bestätigung wird man in eine stimmungsvolle Sequenz geworfen, die sich nach Geschlecht des Charakters unterscheidet. Sie ist passend mit Ton und Musik unterlegt und lässt eine Menge Fragen aufkommen:
Was ist uns widerfahren? Was genau sind diese Wesen, die man herumhüpfen sieht? Hat man eine nähere Verbindung zur Person, die man kurz im Spiegel wahrnahm?
Und was in Gottesnamen möchte der Hut mit Augen von uns, der eine absolute Show abzieht?!
Spielbeginn
Nach dem kleinen Appetizer werden wir wortlos auf eine, im Himmel schwebenden, Insel geworfen. Verschiedene kleine Blumenfelder, Statuen und etwas Wasser hübschen die sonst doch sehr karge Insel etwas auf. Um die brennenste aller Fragen zu beantworten.
Ja, man kann runterfallen. Beim Inspizieren des Randes sollte man schon aufpassen, Konsequenzen gibt es scheinbar jedoch nicht. Glück gehabt! 😀 Durch die Plus-Taste erfahre ich, dass ich auf der “Tim-Insel” bin. Von dort aus kann man auch manuell unter dem Menü Punkt “Verschiedenes” speichern.
Unsere flauschigen kleinen Freunde haben also einen Namen, die Tim. Diese sehen aus, als wollten sie etwas von mir… Zeit es genauer herauszufinden. Die einzige Möglichkeit scheint zu sein, dem ersten Level einen Besuch abzustatten. Na dann, auf geht´s!
Ich kann zwischen zwei Türen wählen. Akt 1 sowie Akt 2 sind betretbar. Wir beginnen natürlich vorne. Eine kleine Videosequenz führt uns ins Level; sie macht mich neugierig darauf, was uns erwarten wird.
Erlebnisse im Kapitel 1
Kapitel 1 Akt 1 ist relativ linear aufgebaut. Abzweigungen und Einsatzmöglichkeiten von Fähigkeiten sorgen dafür, dass man dennoch seiner Erkundungslust nachgeht. Ebenso gibt es Balan-Statuen zu finden, die uns ermöglichen werden, in mehr Welten zu reisen. Es gibt 8 pro Level & 3 pro Bosskampf; insgesamt gibt es so 228 zu sammeln. Eine der Statuen in jedem Level ist ein Hut, in dem sich Balan versteckt. Findet man ihn, so startet ein kleines Minispiel. Es ist äußerst passend und witzig gestaltet. Je nach Abschneiden wird man belohnt; maximal erreicht man so das Doppelte der jetzigen Tropfen.
Nach dem Abschluss des ersten Aktes zeigt die Anzeige oben rechts nun weitere Informationen an. Zuvor ließ sie uns wissen, dass wir 5 Tims besitzen. Nun kam ein Ei und unsere verschiedenfarbigen Tropfen dazu. Aus unserem Ei lassen wir sogleich unseren sechsten Tim schlüpfen. Unterhalb ist ein Zähler zu sehen, welcher beschreibt, dass unser Nebenziel 30 sei, um das Fundament des Tim-Turms freizuschalten. Auf Geheiß des großen roten Zeigers gehe ich zum Blumenfeld. Auf diesem scheint man die Tims mit Tropfen zu füttern. Lassen wir die Racker nicht länger hungern. Racker gefüttert – doch die Zahl hat sich nicht erhöht. Wie tut sie es? Später kommen wir darauf…
Nach Beenden der ersten beiden Akte folgt eine cinematische Videosequenz passend zum Namen des Levels sowie ein spannend inszenierter Bosskampf. Die Musik ist hervorragend und stimmungsvoll. Der Boss selbst hat ein passendes Antlitz. Seine Eigenheit herauszufinden, ist relativ simpel, dennoch Alles in Allem war es ein großer Spaß. Ist der Boss einmal vermöbelt, folgt eine weitere Videosequenz, die einen einfach ein Lächeln auf die Lippe zaubert, obwohl doch der Gedanke von “Was zur Hölle..?” aufkommt.
Bei Bossen kann man drei weitere Balan-Statuen abhängig vom Kampfstil sammeln.
Auf in weitere Kapitel der Demo
Da ich nun mehr als 8 Statuen gesammelt habe, schalte ich weitere Kapitel frei. Videosequenzen gehören auch hierbei dazu. Mittlerweile habe ich einige gesehen und ich muss ehrlich sagen, dass sie mir ein Lächeln auf die Lippen zaubern und mich motivieren weiterzuspielen.
Zurück auf der Insel entdecke ich, dass ich zwei Kapitel freigeschaltet habe. 4 und 6, jeweils der erste Akt. Dies ist auch der komplette Umfang der Demo.Meine kleinen flauschigen Freunde erneut gefüttert und die Zahl stieg auf 5. Doch wie es genau funktioniert, ist für mich noch nicht ersichtlich. Sehr schade, dass dazu nichts weiteres erklärt wird. So hab ich einfach alle Tropfen zum Fressen gegeben und aufs Beste gehofft.
Nachdem Überfliegen der von SE veröffentlichten Tipps erfuhr ich, dass man einfach mit seinen Tims in die Nähe des Rades gehen muss. So erhöht sich die Zahl.. Tims im Laufrad. Etwas makaber für meinen Geschmack. Bedenkt man, dass in der ersten Sequenz der Tim in unseren Armen als „unser Herz“ betitelt wurde. ^^”
Ebenso eröffnete sich mir, dass die verschieden, farbigen Tropfen jeweils Erfahrung geben und auch die Farbe der Tims ändern können. Mhm… In Ordnung; Jedoch schade, dass man die Tipps gelesen haben muss und nicht unbefangen in die Demo gehen kann, ohne möglicherweise leicht aufgeschmissen zu sein. Geheimnisse sind schön und gut, jedoch kanns auch in die falsche Richtung gehen. Möglicherweise wird dies im kompletten Spiel anders sein.
Entschlossen mehr herauszufinden, ging ich ins vierte Kapitel. Mich erwartete ein fesselnder erster Akt, in dem ich einiges mehr an Zeit steckte, als ich zuerst wollte. Neue Kostüme, verwinkelte Verzweigungen und der Spaß am Umschauen und Erkunden ließen mich nicht locker. Generell, erklärt einem das Spiel schon, wie die jeweiligen Kostüme funktionieren. Doch manche Anwendungsmöglichkeiten oder gerade günstige Zusammensetzungen muss man selbst herausfinden..
Doch wo wir gerade dabei sind:
Kostüme
Wie bereits erwähnt, gibt es Kostüme, die dem Charakter jeweilige Fähigkeiten geben.
Insgesamt gibt es mehr als 80 unterschiedliche. Da wären z.B. das
Tornadowolf-KostümMan bekommt die Fähigkeit einen Wirbelsprung auszuführen, dem Gegner zu schaden und sie zurück zu schlagen sowie brüchige Blöcke zu zerstören.
HampelkänguruhNaheliegender Weise, kann man durch dieses Kostüm extra weit springen und so Gebiete erreichen, die außer Reichweite scheinen.
KürbiskopfAls Kürbiskopf schlägt man raketenangetrieben Gegner und brüchige Blöcke sind kein Problem. Drei Schläge hintereinander erlauben dem Dritten eine größere Reichweite zu haben.
Drei Kostüme kann man jederzeit dabei haben. Bekommt man Schaden, so verliert man es. Manchmal leicht ärgerlich, doch in jedem Kapitel gibt es mehrere Punkte, an denen man ein Neues bekommen kann. Diese sind in kleinen Kristallen verschlossen und können mit Hilfe eines Schlüssels, der meist sichtbar in der Nähe liegt, geöffnet werden. Innerhalb eines Levels kann dies schon mal zeitraubend sein, bietet in einem Bosskampf jedoch weitere Herausforderung.
Jedes Kapitel hat eigene Kostüme, die man jedoch über eine Umkleide verwalten kann. Diese Umkleide erscheint, wenn ihr auf den Speicherpunkten bzw. Plattformen stehen bleibt. Mit dem Action-Knopf könnt ihr den Vorgang beschleunigen. Tragt ihr drei Kostüme mit euch herum und sammelt ein weiteres auf, wird das Ersetze, in die Umkleide gelegt.
Bisher gezeigte Kostüme sind in der Demo spielbar; weitere wurden jedoch schon gezeigt.
Grafik – Gedockt
Die Videosequenz ins erste Level sah bereits etwas unsauber aus, doch schien es mir noch passend. Im Level angekommen, stellte ich ernüchternd fest, dass die Umgebung zwar hübsch gestaltet, doch nur bedingt grafisch klar ist. Der Charakter wird sichtbar leicht größer und kleiner, um atmen darzustellen. Dies macht sie simpel lebendiger, doch so erscheinen und verschwinden dünne weiße Ränder an den Konturen des Charakters. Besonders auffällig ist dies bei den Spiegeln, die Portale zwischen zwei Orten darstellen.
Die tropfenförmigen Kristalle wirken nicht abgerundet, sondern wie Kante auf Kante. Während des Spielens verlor ich die Mängel meist jedoch aus den Augen und war im Spielgeschehen gefesselt.
Grafik – Im Handheld
Die Probleme, die im gedockten Zustand zu sehen waren, sind im Handheld-Modus weitestgehend nicht zu sehen. Es sieht definitiv passender, glatter und im Allgemeinen stimmiger aus. Da man teils genau steuern muss, ist die Handhabung per Controller frustfreier als mit dem Joy-Con.
Apropos, Joy Con.
Multiplayer
Balan Wonderworld lässt sich im local co-op bequem mit zwei Spielern spielen. Ein Joy Con pro Spieler – Schon kann man zusammen als Leo und Emma das Spiel erleben. Auf anderen Plattformen wird je ein Controller benötigt, doch auch auf der Switch lässt sich so spielen. Beide Charaktere können wie auch im Einzelspiel je drei Kostüme tragen. Fähigkeiten sind kombinierbar, so lässt es sich zu Orten kommen, die vorher unerreichbar waren.
Mein erstes Anspielen des Multiplayers war enttäuschend. Ein unabhängiges Erkunden ist nicht möglich, denn Spieler 1 steuert die auf diesen zentrierte Kamera. Sind beide Charaktere dicht beieinander, klebt man aneinander. Beide können diese „Einheit“ sowie die Kamera steuern, wenn auch nur einer zur Zeit. Fähigkeiten können beide einsetzen. Durch das Laufen in verschiedene Richtungen kann es aufgelöst werden, doch das kann sich an engen Stellen für schwierig erweisen. Es erscheinen z.B. auch zwei Schlüssel und Kostüme in einem Bereich.
Das Kombinieren von diesen kann zum Teil recht erheiternd sein. So probierten wir das Luftakrobat- mit dem Wolkenschaf-Kostüm aus. So kann es einfacher sein mit dem Luftakrobat Tritte zu laden und sich durch die Luft zu bewegen, wenn man mit dem Wolkenschaf verhindert, schnell zu fallen und so langsam abzusinken. Ich bin mir sicher, dass es im Vollspiel weitere spannende Kombinationen gibt.
Mein Problem mit dem Multiplayer habe ich im zweiten Absatz beschrieben. Der Drang unabhängiger von einander, jedoch gemeinsam diese spannende Welt zu entdecken, wird durch die Zentrierung auf den Spieler 1 gestört. Ein Splitscreen hätte definitiv gut getan. Ich weiß noch nicht, ob ich wieder Multiplayer spielen werde, da es für diesen Zweck meiner Meinung nach angenehmere Spiele gibt.
Ich würde den Multiplayer zurzeit vor allem Jugendlichen/Erwachsenen+ und einem Kind empfehlen auszuprobieren, da durch die gemeinsame Steuerung das Zusammenspielen mit Jüngeren erleichtert ist und es eh ratsam zu sein scheint, aneinander zu bleiben.
Doch auch jeder Teamplayer könnte seine Freude finden.
Unsere Wertung
Im Folgenden werde ich einzig die Informationen und Eindrücke aus der Demo selbst einbeziehen.
Im Handheld ist Grafik sehr angenehm. Sie hat ihre Schwächen, doch überragt gegenüber der Switch im gedockten Zustand, welche sichtbare Mängel hat. In Immersion fallen diese in den Hintergrund. Videosquenzen hingegen sind ein Schmaus.
Die Steuerung ist simpel und gut, Multiplayer außenvor; bestehend aus L-Control Stick für Bewegung, den R-CS für die Kamera, die Tasten für das Aktivieren der Fähigkeit sowie die L und R fürs Durchwechseln. Durch die Trägheit des Charakters kann es teils schwierig sein, ihn z.B. im Schwebeflug passend zu landen.
Die Kapitel sind spannend, vielseitig gestaltet und spornen mit Hilfe der vielzähligen Fähigkeiten zum vollkommen Erkunden an. Nicht jeder kleine Gegner ist durch einen simplen Angriff zu besiegen und auch Bosse haben ihre eigenen Macken.
Die Musik der Welt, der Kapitel sowie der Bosskämpfe sind grandios. Äußerst passend, stimmungsvoll und vielseitig lädt sie ein, die Geschichte entdecken zu wollen.
Die Handlung von Balan Wonderworld wird nur im Groben ersichtlich. Man erhält Hinweise aus Videosequenzen, die einen mehr zu verstehen geben und großes Interesse nach mehr wecken.
Über die einzelnen Charaktere erfährt man in der Demo sehr wenig. Lediglich, ein Grundgerüst an Involvierten und ihre Beziehungen zueinander werden deutlich.
Vielen Dank fürs Durchkämpfen! Ich hoffe, euch hat dieses Review gefallen und zum Ausprobieren der Demo inspiriert. Wenn ihr es bereits angetestet habt, würde mich eure Meinung interessieren. Vielleicht könnt ihr auch von Erfahrungen bzgl. der Grafik auf anderen Plattformen berichten.
BALAN WONDERWORLD erscheint am 26. März 2021 für PS5, PS4, Xbox Series X|S, Xbox One, Switch und Steam. Käufer der PS4- o. der Xbox One-Version können kostenlos auf die Version der PS5 o. der Xbox Series X durchführen.
Quelle: Balan Wonderworld Demo auf der Nintendo Switch, play3, Square Enix Webseiten 1 2 3 , Square Enix YouTube, Stand 12./13.02.2021
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