FFTCG: Producer Special #15 (AKA: Auffrischung des Regelwerkes)
*Die englische Übersetzung des originalen japanischen Textes findet ihr unten in der Quellangabe.*
Wegen der aktuell angespannten Situation durch Corona hat der Development Producer des FINAL FANTASY TCG, Tarou Kageyama, eine neue Rubrik ins Leben gerufen: das Producer Special!
In seiner Kolumne werden verschiedene Themen rund um das FINAL FANTASY Trading Card Game (folgend FFTCG oder TCG) zur Sprache kommen.
Viel Spaß beim Lesen!
Hallo, hier ist wieder FFTCG-Producer Tarou Kageyama. 2020 war ein schwieriges Jahr, das endlich vorbei ist – in 2021 wird dies vorerst nicht anders sein. Dennoch glaube ich daran, dass wir langsame Schritte in die richtige Richtung eingeschlagen haben, und hoffe, dass ihr uns weiterhin unterstützen werdet.
Ich selbst werde mein Bestes geben und euch meine neueste Producer-Kolumne präsentieren, die sich nach dem Erscheinen von Opus XII: Crystal Awakening verzögert hat.
Heute geht es um das Regelwerk des FFTCG. Diese werde ich jedoch nicht erklären, sondern euch zeigen, welche drei Faktoren des Regelwerkes existieren.
(Anmerkung von Dee: In unserer Rubrik Final Fantasy Trading Card Game findet ihr alles Relevante zum FFTCG! 🙂 )
Grundregeln
Jedes Spiel, auch jedes TCG, hat Grundregeln, die das Spiel selbst bestimmen. Eine der Grundregeln im FFTCG lautet: Jeder Spieler zieht 5 Handkarten vor Spielbeginn, zieht pro Zug 2 weitere (außer der beginnende Spieler, der nur 1 Karte zieht) und zahlt die CP-Kosten, um Charaktere und Beschwörungen auf das Spielfeld zu bringen. Sieger ist der Spieler, der dem anderen zuerst 7 Schadenspunkte zufügt.
Die Grundregeln erklären dies alles, können auf der Square Enix TCG-Webseite nachgelesen werden und sind in den Starter Sets enthalten. Solange diese Regeln befolgt werden, kann man das FFTCG spielen. Sie stellen den Kern, das Herz, des Spiels dar.
Kartentext
Das zweite Element des Regelwerkes ist der Kartentext. In der Welt eines Trading Card Games hat der Kartentext mitunter immense Macht. Theoretisch wird der Kartentext im Rahmen der Grundregeln erstellt, dennoch gibt es Karten, die Regeln brechen oder diese verändern. Gut zu verstehende Beispiele sind [1-183H] Cosmos und [1-184H] Chaos: Sie ermöglichen es, dem Spieler mehr als 2 Licht- bzw. Dunkelheit-Charaktere auf das Feld zu bringen. Sie brechen damit die Grundregeln, die aussagen, dass nur 1 Licht- oder Dunkelheit-Charakter auf dem Spielfeld des Spielers gebracht werden kann.
Im neuen Opus, Opus XII: Crystal Awakening, gibt es einen Regelbrecher, der gleich mehrere Grundregeln außer Kraft setzt: [12-018H] Lani: Ihre Fähigkeit erlaubt dem Spieler, eine Karte zu spielen, die der Gegner aus dem Spiel entfernt hat. Die Kosten sind um 2 CP reduziert und können mit jedem Element bezahlt werden.
Solange der Kartentext also etwas aussagt, gilt dieser – auch wenn die Grundregeln etwas Anderes aussagen. Im Gegenzug kann etwas nicht eintreten, das nicht auf der Karte steht: Der Kartentext ist absolut.
Am Beispiel [3-130R] Cagnazzo wurde in einigen Sprachen „bis zum Ende des Zuges“ nicht im Kartentext erfasst. Bei den meisten Fähigkeiten (außer bei Feld-Fähigkeiten) werden Effekte, die Stärke erhöhen oder reduzieren, am Ende des Zuges zurückgesetzt. Ein Errata für Cagnazzo wurde bereits erteilt und sein Effekt endet tatsächlich am Ende des Zuges. Ich denke, solche Dinge zeigen, wie wichtig Kartentexte für das Regelwerk sind.
Erweiterte Regeln
Der dritte und letzte Faktor des Regelwerks stellen erweiterte Regeln dar. Da diese formal und spezifisch geschrieben sind, benötigen sie ein gewisses Maß an Konzentration, um sie zu verstehen – selbst für erfahrene Spieler.
Die erweiterten Regeln legen das Fundament des FFTCG.
An einem Beispiel: Wenn ein Spieler eine Beschwörung spielen möchte, bezahlt er die CP und legt die Beschwörung von der Hand auf die Break Zone. Das ist nicht falsch, aber ich stelle mir die folgenden berechtigten Fragen: Wo fand die Beschwörung statt? Direkt nachdem die CP gezahlt wurden? Nachdem die Beschwörung in der Break Zone gelandet ist? Die präzisen Schritte, die erfolgen, sind in den erweiterten Regeln festgehalten. Sie stellen also das Programm dar, welches das Spiel am Laufen hält.
Das Spiel selbst kann ohne großes Wissen dieser Regeln gespielt werden, dennoch gibt es im Verlauf ohne sie sicher Punkte, an denen das Spiel stocken wird. Wenn wir also das Beispiel der Beschwörung aufgreifen, erkläre ich das gern am Beispiel von [12-061L] Krile.
Die Karte kann eine Beschwörung einer Break Zone auswählen – egal, ob die von Spieler A oder Spieler B. Spieler A hat eine Beschwörung genutzt und Spieler B möchte mit dem Effekt von [12-061L] Krile antworten. Kann dann der Effekt von Beschwörung A genutzt werden? Beschwörung A wäre in der Break Zone und könnte von [12-061L] Krile erneut ausgelöst werden…?
Tatsächlich ist es aber so, dass die Beschwörung im Stack bleibt, bis der Effekt ausgelöst wurde, bevor sie in der Break Zone landet (siehe Regelwerk unter 11.3.2). [12-061L] Krile kann diese Beschwörung also nicht nutzen, solange der Stack nicht abgeschlossen ist.
Somit erklären die erweiterten Regeln Teile des Spiels, die nicht sichtbar sind, und dienen als Fundament des Regelwerkes.
Sie erfordern dennoch ein gewisses Grundverständnis und Interesse, selbst für erfahrene Spieler. Dennoch kann man durch sie neue Erfahrungen sammeln und das Verständnis des Regelwerkes vertiefen. Vielleicht schaut ihr sie euch bei Gelegenheit an.
Dies war der erste Artikel des Jahres 2021 und gleich ein etwas längerer. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen! Bis zum nächsten Mal!
Quelle: Square Enix
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